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Härteprüfung für Jakic

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Der gelernte Mittelfeldspieler Kristijan Jakic genießt als Rechtsverteidiger das Vertrauen von Eintracht-Trainer Oliver Glasner (l.). © IMAGO

Er wird heute gegen Leipzig besonders gefordert sein: Kristijan Jakic. Der Frankfurter, der zum Rechtsverteidiger umfunktioniert wurde. Denn mit Raum, Werner und Nkunku wird er hochkarätige Gegner zu erwarten haben.

Jetzt, da sich das Fenster endlich geschlossen hat, dürfte Kristijan Jakic ziemlich zufrieden sein. Ihm, dem zum Rechtsverteidiger umfunktionierten Mittelfeldspieler von Eintracht Frankfurt, ist auf den letzten Drücker der Wechselphase, auch Transferfenster genannt, keine neue Konkurrenz mehr erwachsen. Der Frankfurter Sportvorstand Markus Krösche versuchte zwar bis zuletzt, noch einen tauglichen Mann für die rechte Abwehrseite zu finden, aus seiner Sicht aber war keiner mehr auf dem Markt, der dem Team wirklich weitergeholfen hätte und für relativ kleines Geld auszuleihen gewesen wäre. Heißt im Umkehrschluss: Jakic kann sich in den kommenden Wochen auf sehr viele Spiele in der Startelf einstellen.

Er mache seinen Job gut, gewöhne sich von Tag zu Tag besser an die ungewohnte Rolle, und er sei ja ohnehin ein richtig guter Junge, wird Eintracht-Trainer Oliver Glasner nicht müde zu betonen, zielen die Fragen der Medien auf Jakic ab. Und das machen sie häufig in den letzten Wochen. Seitdem die Eintracht im Heimspiel gegen den 1. FC Köln ihr System weg von einer Dreierabwehrreihe hin zu vier Verteidigern umgestaltete, ist die Besetzung des rechten Kettenglieds ein Dauerthema. Jakic habe noch so seine Schwierigkeiten, »er fremdelt« auf ungewohntem Terrain.

Dennoch scheint die Nominierung des 25-Jährigen, der im Sommer für rund 3,5 Millionen Euro fest an die Hessen gebunden wurde (Vertrag bis 2026), die derzeit beste Option. Die fußballerisch talentierteren Mannschaftskollegen Ansgar Knauff und Faride Alidou agieren laut Trainer Glasner zu offensiv, sind ihm defensiv (noch) zu anfällig. Almamy Touré ist länger noch verletzt, Timothy Chandler ist kein Mann mehr für die Dauerspielerei. Und Aurelio Buta, aus Antwerpen als potenzielle Stammkraft geholt, fehlt weiterhin verletzt.

So wird Kristijan Jakic sehr sicher auch an diesem Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) im Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig beginnen dürfen - im Grunde hat er einen der sichersten Plätze in der Mannschaft überhaupt. Ob er das selbst in dieser Eindeutigkeit erwartet hatte noch vor einigen Wochen? Eher nicht.

Denn zu Saisonbeginn saß der Kroate - aufgewachsen in Imotski, fußballerisch ausgebildet in Zagreb - draußen. Im Supercup gegen Real Madrid durfte er als einer der wenigen Europapokalhelden gar nicht spielen, gegen Magdeburg, den FC Bayern und Hertha BSC nur kurz. Nun ist Kristijan Jakic nicht der Typ, der sich darob hängen lassen würde, der schnell aufgibt. Im Gegenteil. »Nur wer arbeitet und alles gibt, wird am Ende dafür belohnt und wird Erfolg haben«, lautet Jakics Arbeitsauffassung. In den Trainingseinheiten fegte er weiterhin dazwischen, blieb beharrlich und imponierte damit seinem Trainer. Glasner, das merkte man in den Gesprächen mit dem Coach, fand es selbst ein bisschen schade, dass er Jakic anfangs auf die Ersatzbank setzen musste, passten andere Profis doch besser ins System.

Gegen RB sollte sich der rechtsverteidigende Mittelfeldmann auf viele Laufduelle einstellen. Leipzig kommt mit den fußballspielenden Rasern David Raum, Timo Werner und Christopher Nkunku gerne über die linke Seite. »Da Tempovorteile zu finden«, so Glasner, »wird ziemlich schwierig.« Jakic also wird den Turbo einlegen müssen, um jenen der Leipziger zu stoppen. Seine bisher schwierigste Aufgabe auf neuer Position - so etwas wie eine Reifeprüfung.

3300 Tickets für Marseille

Unterdessen hat die Eintracht für das erste Auswärtsspiel in der Champions League am 13. September bei Olympique Marseille ein Gastkontingent von 3300 Karten erhalten. Wie der Bundesligist mitteilte, sind Bestellungen ab sofort bis Montag möglich. Sollte die Nachfrage das Angebot übersteigen, würden Auswärtsdauerkarteninhaber, Vielfahrer, offizielle Fanclubs der Hessen, Vereinsmitglieder sowie Dauerkarteninhaber vorrangig berücksichtigt werden, hieß es.

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