Hopfens Kampf um die Zukunft
(sid). Bevor Donata Hopfen ihren Kampf um die Zukunft des deutschen Profifußballs öffentlich startete, schaffte sie ein Aufreger-Thema aus der Welt. Die Ausrichtung des Supercups in Saudi-Arabien, stellte die DFL-Chefin klar, sei »nie Teil der Planung gewesen« und werde es »auch zukünftig nicht sein«. Und so lenkte die Geschäftsführerin der Deutschen Fußball-Liga wieder auf die drängenden Fragen.
Die Debatte um die Attraktivität der Bundesliga ist schließlich längst entfacht. Sie habe nun »erste strategische Überlegungen« präsentiert, betonte die Nachfolgerin von Christian Seifert nach ihrer ersten DFL-Mitgliederversammlung in Präsenz am Montag in Wiesbaden. Die Supercup-Diskussionen hatte Hopfen losgetreten, als sie eine Austragung in Saudi-Arabien nicht ausgeschlossen hatte.
Dennoch befindet sich die Liga auf der Suche nach neuen Wegen. Hopfen stellte den »immer härteren Wettbewerb« mit anderen europäischen Ligen heraus. Die Bundesliga sei »ganz klar die Nummer drei«, Anspruch müsse sein, die Position zu halten und die Lücke zur Premier League und zur spanischen La Liga zu schließen. Dabei sei das diskutierte Thema Auslandsvermarktung »eine der größten Herausforderungen«. Nicht umsonst sprach Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn zuletzt von einem »erdrutschartigen Missverhältnis«. Bei einer Differenz von 150 Millionen Euro aus internationalen TV-Verträgen für die Bundesliga zu zwei Milliarden in der Premier League müssten »gemeinsame Lösungen« gefunden werden. DFL-Aufsichtsratschef Hans-Jo-achim Watzke strebt zunächst »Augenhöhe« mit der spanischen Liga an, die über 800 Millionen Euro einnehmen soll. Auf der Suche nach neuen Geldquellen helfen ein spannender Titelkampf, »starke Klubmarken«, aber auch »viele Stars«, wie Hopfen betonte. Diskutiert wurde öffentlich zuletzt auch das Thema Playoffs, dies werde aber »auch nicht priorisiert behandelt«, sagte Hopfen.
Die Klubs beschlossen indes, dass künftig weiter fünf Auswechslungen bei drei Gelegenheiten plus der Halbzeitpause möglich sind.