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Hummels meckert, Werner genießt

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Mats Hummels wirkt sichtlich genervt über das Auftreten seiner Dortmunder Borussia um Salih Özcan (r.) und Niklas Süle (l.). © Red

Bei Borussia Dortmund sorgt die Kritik von Mats Hummels nach dem verpassten vorzeitigen Achtelfinaleinzug in der Champions League für Aufregung. RB Leipzig hat die K.-o.-Runde derweil wieder fest im Visier.

Mats Hummels motzte, Timo Werner genoss unvergessliche Momente - auch wenn die Stimmungslage bei den Protagonisten höchst unterschiedlich war, eint Borussia Dortmund und RB Leipzig das gemeinsame Ziel: das Überwintern im Millionenspiel Champions League.

Der BVB hat zwar seinen ersten Matchball durch das wenig inspirierende 1:1 (1:1) gegen den FC Sevilla vergeben, doch »die Ausgangslage ist weiterhin sehr, sehr gut«, wie Niklas Süle nach Mitternacht mit einem Blick auf die Tabelle feststellte. Doch die Konstellation in der Gruppe G rückte angesichts der Kritik von Hummels aufgrund fehlender »Spielintelligenz« erst einmal in den Hintergrund.

»Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball sexy sein muss«, sagte er mürrisch bei Prime Video und legte nach: »Erfolgreicher Fußball ist nicht Hacke, Spitze, eins, zwei, drei auf fünf Metern.« Entscheidend für den Erfolg sei, »dass ein Spieler immer das Richtige macht und nicht manchmal nur das Besondere«. Denn: »Fußball ist eigentlich ein simples Spiel, aber wir machen es immer selbst kompliziert.« Rumms, das saß.

An wen diese knallharten Worte gerichtet waren, verriet der 33-Jährige nicht. Edin Terzic fand es aber positiv, dass Hummels von »wir« und nicht von »man« sprach. Und schließlich seien es Worte, »die auch schon mal meinen Mund verlassen haben«, so der BVB-Trainer.

Dennoch wird über die Adressaten spekuliert. Karim Adeyemi war nach seinem starken Joker-Auftritt gegen Bayern München (2:2) ebenso kein Faktor wie Donyell Malen. Der gegen die Bayern umjubelte Anthony Modeste tauchte völlig ab. »Es war ziemlich zäh. Dieses Spiel hat nicht mehr Tore verdient, weil nicht mehr Chancen da waren«, stellte auch Terzic fest.

Statt Kräfte in der Terminhatz bis zur Wüsten-WM in Katar (20. November bis 18. Dezember) zu sparen, muss der BVB das Minimalziel in der Königsklasse nun gegen Manchester City oder beim FC Kopenhagen eintüten. »Englische Wochen sind kein Kinderspiel«, sagte Brandt, der Verständnis für Hummels zeigte: »Manchmal hilft es dann natürlich nicht, sexy zu spielen.«

»Klar wäre es schön gewesen, es schon klarzumachen. Aber dann machen wir es jetzt in den nächsten Spielen«, sagte Torhüter Gregor Kobel nach seinem Comeback nach längerer Verletzungspause.

Jude Bellingham bewahrte den BVB mit dem Ausgleich (35.) nach dem Rückstand durch Tanguy Nianzou (18.) immerhin vor einem noch größeren Stimmungskiller. Doch auch der Gegentreffer durch den Ex-Münchner sorgte für Diskussionen. »Wir haben wieder ein Scheiß-Standardgegentor kassiert«, ärgerte sich Süle: »Da müssen wir uns zügig zusammensetzen. Das hat viel mit Einstellung zu tun, dass man das mehr verteidigen will als der Gegner. Da sehe ich ein Problem bei uns. Da müssen wir mehr investieren.« Mit sieben Punkten hat der BVB hinter City (10) und vor Sevilla und Kopenhagen (beide 2) aber immer noch glänzende Aussichten.

Das gilt auch für Leipzig nach dem 2:0 (0:0) bei Celtic Glasgow. »Noch nie« habe er eine solch beeindruckende Atmosphäre beim Erklingen der Champions-League-Hymne erlebt, schwärmte Matchwinner Werner: »Auch nicht beim Finale. Es war intensiv, aber auch anstrengend.«

Schön war nicht alles, was RB vor den Augen des künftigen Sportchefs Max Eberl zeigte. Werner sprach angesichts einiger brenzliger Szenen in der ersten Halbzeit von »einem blauen Auge«, mit dem man davongekommen sei.

Am Ende war es aber vor allem dem Nationalstürmer zu verdanken, dass RB die wichtigen drei Punkte mit nach Hause nahm. Erst traf Werner per Kopf (75.), wenig später legte er den zweiten Treffer durch Emil Forsberg (84.) auf. Es waren seine ersten Scorerpunkte der Champions-League-Saison.

Nach dem Fehlstart hat sich Leipzigs Lage in der Gruppe F stark verbessert. Mit nun sechs Punkten aus vier Partien sprang RB auf den zweiten Rang. Der Einzug ins Achtelfinale ist wieder greifbar.

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Der Leipziger Mohamed Simakan jubelt mit Timo Werner nach dessen Treffer zur 1:0-Führung. © Red

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