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Im Viertelfinale ist schon Schluss

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Alexander Schmid riskiert alles und stürzt wenig später. © IMAGO

(sid). Die vier »Musketiere« blickten ein bisschen bedröppelt drein unter strahlend blauem Himmel. Einer für alle, alle für einen - gemeinsam hatten Lena Dürr, Andrea Filser, Alexander Schmid und Linus Straßer die erste deutsche Medaille bei der alpinen Ski-WM holen wollen. Doch nach Bronze vor zwei Jahren und Silber bei Olympia war im Team-Wettbewerb schon im Viertelfinale Schluss - gegen Österreich, das am Ende Rang vier belegte.

Gold ging an die USA, Silber an Norwegen, Bronze an Kanada.

»Natürlich ist man ein bisschen enttäuscht, natürlich wäre ich gerne ins Halbfinale eingezogen«, sagte Straßer, »aber es ist nun mal ein schnelllebiger Wettbewerb, das gehört dazu.« Er und Filser verloren im Viertelfinale die ersten beiden von vier Duellen. Dürr verkürzte mit 0,02 Sekunden Vorsprung auf 1:2 - Schmid, herausragend zuvor im Achtelfinale gegen Schweden (3:1), aber stürzte. Aus der Traum von der Medaille. »Wenn nicht alles passt«, sagte Straßer, »ist es halt schon vorbei.«

Ausgerechnet hatten sie sich mehr, die Deutschen nahmen den Wettbewerb schon immer sehr ernst, waren bei der Premiere 2005 unter allerdings anderem Modus sogar Weltmeister. Beim alljährlichen Weltcup-Finale, wo ansonsten der einzige Wettbewerb für Frauen und Männer ausgetragen wird, standen sie zuletzt sechsmal nacheinander auf dem Podest.

»Wir wollten schon weiterkommen, wir haben auch ganz klar eine Chance gesehen, dass wir uns gegen Österreich durchsetzen«, sagte Alpinchef Wolfgang Maier. Dass es knapp werden würde, »war uns klar, aber dass sich der Alex hinlegt, hatte keiner in der Kalkulation«. Wäre Schmid mit 15 Hundertstel Vorsprung ins Ziel gekommen, hätte dies beim Stand von 2:2 für das Halbfinale gereicht.

Fast noch mehr als das frühe Aus bedauerte Maier jedoch, dass der Team-Wettbewerb vor dem Aus steht. »Das ist ein guter Wettbewerb«, betonte er. Und dass es ihn nicht mehr geben soll, sei »eine Nachlässigkeit« - allen voran von Johan Eliasch, dem umstrittenen Präsidenten des Weltverbandes FIS, »weil der sich um nichts kümmert«. Es könne nicht sein, »dass man so einen Trendwettbewerb rausschmeißt«. Sollte es dabei bleiben, fände nicht nur Schmid dies »traurig«.

Aus dem Programm für Olympia 2026 ist der Wettbewerb bereits gestrichen, auch aus logistischen Gründen, denn: Die zwei alpinen Wettkampforte Cortina d’Ampezzo für die Frauen und Bormio für die Männer sind 135 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt, mit dem Auto dauert es für die dann 300 km durch die Berge etwa fünf Stunden.

Für die WM 2025 ist ein gerade bei der diesjährigen Junioren-WM erprobtes neues Format angedacht, eine Mischung aus Team-Wettbewerb und Kombination: Dabei bilden Speed-Fahrer und Techniker eine Mannschaft, die schnellste gewinnt. Die Einzel-Parallel-Wettbewerbe, die diesmal am Mittwoch ausgetragen werden, soll es in ihrer jetzigen Form dann ebenfalls nicht mehr geben.

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