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Jubel statt Wut beim FC

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In der Klemme ist Schalkes Maya Yoshida (M.), sein Torhüter Alexander Schwolow rettet vor dem Kölner Florian Dietz (l.). © IMAGO

(dpa). Beim großen Jubel nach dem Abpfiff dachte im Kölner Stadion kaum noch jemand an Anthony Modeste. Der Franzose hatte die Fans des 1. FC Köln mit seinem bevorstehenden Wechsel zu Borussia Dortmund den ganzen Tag in Atem gehalten, doch das 3:1 (0:0) zum Auftakt in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Schalke 04 rückten die Wut und den Ärger am Abend erst einmal in den Hintergrund.

Mit dem Sieg verdarben die Rheinländer den Gästen die Rückkehr in die Beletage nach dem direkten Wiederaufstieg.

Die Schalker hatte nach der Partie mehr Aufreger-Themen als die Kölner. Sie haderten mit dem Videobeweis, der zur Aberkennung des Treffers von Rodrigo Zalazar (10.), der Roten Karte für den Ex-Kölner Dominick Drexler (35.) und dem 2:0 durch Florian Kainz (62.) führte. Doch alle Entscheidungen waren hart, aber regelgerecht. Es seien enge Entscheidungen gewesen, die aber keine Fehlentscheidungen waren, sagte Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder bei DAZN und kritisierte die VAR-Eingriffe: »Das wühlt mich auf. Wir sind benachteiligt worden«, meinte er. »Wir brauchen einen Videoassistant, keinen Oberschiedsrichter.« Schröder bekam von Kölns Trainer Steffen Baumgart Unterstützung: »Wir hätten uns definitiv auch aufgeregt.« Zur Roten Karte meinte er: »Die kannste weglassen.«

Luca Kilian hatte Köln diskussionslos in Führung gebracht (49.). »In erster Linie ist es pure Freude. Vor allem ein Tor gegen die Schalker tut einem gebürtigen Dortmunder gut. Da freut man sich«, sagte der Torschütze. »Noch nie hat etwas besser geschmeckt.« Marius Bülters (76.) zwischenzeitlicher Anschlusstreffer für Schalke war zu wenig. Dejan Ljubicic (80.) sorgte mit seinem Tor für die Entscheidung. Der Ball sprang nach seinem Schuss vom Pfosten an Schalkes Torwart Alexander Schwolow und von dort ins Tor.

Knapp eine halbe Stunde vor dem Anpfiff lief über die Stadion-Boxen der BAP-Song »Nix wie bessher«, in dessen Textverlauf »Schalke en Packung vom FC kräät«. Doch da war die kölsche Euphorie erst mal komplett dahin. Denn längst war durchgesickert, dass Modestes Wechsel zum BVB fix ist. Um 16.30 Uhr bestätigten die Kölner eine »grundsätzliche mündliche Einigung« mit dem BVB. Modeste habe spielen wollen, durfte aber nicht. »Da gibt eine klare Kante«, sagte Baumgart bei DAZN: »Jeder kann sich vorstellen, dass das für uns vom Zeitpunkt her auch grenzwertig ist.«

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