Kampf um Platz zwei

(sid). Vor ein paar Jahren konnten sie davon nur träumen, nun kämpfen der SC Freiburg und Union Berlin um die erste Verfolgerrolle von Rekordmeister Bayern München. Im letzten Fußball-Bundesligaspiel des Jahres am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) treffen die beiden Überraschungsmannschaften der Hinrunde (jeweils 27 Punkte) in Freiburg aufeinander und wollen sich mit einem Sieg in die lange Winterpause verabschieden.
»Natürlich wird das sehr schwer, Freiburg ist auch eine Topmannschaft und die machen das sehr gut«, sagte Unions Kevin Behrens: »Aber wir fahren da hin und wollen etwas mitnehmen.« Ähnlich sieht es Teamkollege Niko Gießelmann: »Drei Punkte sind noch drin, aber das wird ein hartes Stück Arbeit.«
Nach zuletzt zwei Spielen ohne Sieg rutschte Union von der Tabellenspitze ab und »machte« die Bayern vorzeitig zum »Pausen-Meister«. Auch deshalb dürfte der Wunsch nach dem neunten Ligasieg in Köpenick besonders groß sein, um nach einer bisher so starken Saison nicht mit einer Serie an Negativerlebnissen in die WM-Pause zu gehen.
Allerdings wartet mit dem SC Freiburg, lässt man die jüngste Niederlage bei RB Leipzig außen vor, auch eine sehr formstarke Mannschaft. »Ich glaube nach 14 Spieltagen kann man sagen, dass zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die einen klaren Plan haben, die ihre Ziele verfolgen und sich von außen nicht so viel reinreden lassen, egal was da kommt«, sagte Gießelmann und erwartet ein »intensives Spiel«.
Denn auch die Freiburger wollen ihre Erfolgsgeschichte weiterschreiben und ihren neunten Ligasieg einfahren. »Wir haben jetzt noch ein Spiel - das wollen wir auf jeden Fall gewinnen. Vor allem zu Hause«, sagte Freiburgs Nicolas Höfler, der ein Spiel »auf Augenhöhe« erwartet.
Gerade zu Hause ist der Sport-Club, der bislang vor allem mit einer starken Defensive und viel Gefahr durch Standards auf sich aufmerksam machte, in dieser Spielzeit sehr souverän. In wettbewerbsübergreifend zehn Heimspielen gab es für das Team von Trainer Christian Streich nur eine Niederlage - gegen Borussia Dortmund.
Der Erfolg der Freiburger, die zudem erstmals im Achtelfinale der Europa League stehen, schlägt sich sogar bis zur Nationalmannschaft durch. In Matthias Ginter und Kapitän Christian Günter stehen zwei Breisgauer im deutschen WM-Kader. »Das ist auch ein sehr großer Verdienst des gesamten SC Freiburg«, sagte Ginter und freut sich auf sein drittes WM-Turnier. Aber zuvor habe man noch ein »schweres Spiel gegen Union vor der Brust«.