Klare Sache für Bayern München

Mick Schumacher wechselt zu Mercedes - der Job als Ersatzpilot bietet nach dem Aus bei Haas eine große Chance.
(dpa). Die Fußballerinnen des FC Bayern haben den nächsten Erfolg in der Champions-League-Gruppenphase eingefahren. Eine Woche nach dem glanzvollen Sieg gegen Titelanwärter FC Barcelona gewannen die deutschen Vizemeisterinnen am Donnerstagabend auch beim schwedischen Club FC Rosengard 4:0 (1:0). Bayerns brasilianische Verteidigerin Tainara (38.) hatte das Team von der Isar in Führung geköpft. Sydney Lohmann (66.), Georgia Stanway (73.) und Julia Landenberger (90.) legten in einer nach der Pause einseitigen Partie nach. Die Münchnerinnen haben nun nach fünf Spieltagen zwölf Punkte auf ihrem Konto.
(sid). Das Top-Four-Turnier um den Pokal der Basketball Bundesliga (BBL) findet zum zweiten Mal nach 2015 in Oldenburg statt. Am 18./19. Februar 2023 wird in der Arena der EWE Baskets Oldenburg der Titel ausgespielt, vor sieben Jahren hatten die Niedersachsen dort als Gastgeber triumphiert.
»Die Voraussetzungen für hochklassige Begegnungen und tolle Wow-Momente sind gegeben«, sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz, in Oldenburg gebe es »eine moderne Multifunktions-Arena, ein hochprofessionelles Umfeld, kreative begleitende Ideen und natürlich Fans, die ihre ›Donnervögel‹ lautstark unterstützen«. Auch die anderen Bewerber für das Event hätten »starke Angebote abgegeben«.
Am 18. Februar tritt Bayern München im Halbfinale gegen Titelverteidiger Alba Berlin an, Oldenburg bekommt es mit den MHP Riesen Ludwigsburg zu tun. Die Reihenfolge der Partien ist noch offen. Oldenburg hatte 2015 vor eigenem Publikum erstmals den Pokal gewonnen. Alba triumphierte im Frühjahr ebenfalls zu Hause.
Aus für Gleim in Crailsheim
(sid). Die Hakro Merlins Crailsheim aus der Basketball Bundesliga haben sich nach rund eineinhalb Jahren von Trainer Sebastian Gleim getrennt. Die Entscheidung habe »nichts mit der sportlichen Situation zu tun«, teilte der Klub mit, das Team sei »im Soll«. Crailsheim ist mit drei Siegen aus neun Spielen Tabellen-13. Der bisherige Assistenzcoach Nikola Markovic übernimmt Gleims Aufgaben.
(sid). Viermal schlug sich Josef Ferstl im Zielbereich auf die Brust und blickte zufrieden auf den hinter ihm liegenden Hang. Als Dritter war »Pepi« beim Abfahrtsklassiker in Gröden an den Start gegangen, im Ziel war er sich schon sicher: Das war nicht schlecht. Die Bestätigung folgte dann 64 Fahrer später: Platz sechs.
»Ich bin sehr zufrieden«, sagte Ferstl nach dem besten Abfahrtsergebnis seiner Karriere. Dass er dieses ausgerechnet in Gröden feierte, dürfte beim 33-Jährigen schöne Erinnerungen hervorgerufen haben: 2017 hatte er im Super-G auf der Saslong seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. »Ich bin immer gerne hier und wenn das Resultat stimmt, macht es noch mehr Spaß«, betonte Ferstl, der in Südtirol auch die Norm für die WM im kommenden Februar knackte.
Der Kampf um die vorderen Plätze sehr knapp gestaltet. Lediglich 15 Hundertstel fehlten Ferstl auf den drittplatzierten Österreicher Matthias Mayer, der selbst nur einen Rückstand von 0,13 Sekunden auf seinen siegreichen Landsmann Vincent Kriechmayr hatte. Marco Odermatt (Schweiz/+0,11) sicherte sich den zweiten Rang. Andreas Sander aus Ennepetal fuhr als 14. sein bestes Abfahrtsergebnis der Saison ein.
Für Thomas Dreßen ist das Skijahr 2022 vorzeitig beendet. Der frühere Kitzbühel-Sieger zog sich in Gröden eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zu und fällt für die weiteren Rennen in Südtirol aus. »Das Gute ist, dass Knie und Hüfte heil sind«, sagte Dreßen, der als 45. die Punkteränge deutlich verpasst hatte.
Mick Schumacher fröstelte im kalten, englischen Winter, aber er grinste breit. Mit dem silbernen Stern auf der Brust lief er durch seine neue sportliche Heimat in Brackley, posierte vor dem Silberpfeil, es folgte ein kräftiger Händedruck von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff - und die Vertragsunterschrift, die einiges verändert.
»Ich betrachte das als eine Art Neuanfang«, sagte Schumacher. Der Job als Ersatzpilot bei Mercedes sichert nach dem Aus beim Haas-Rennstall zunächst einmal seine Zukunft in der Formel 1, er könnte allerdings auch ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Und die Chancen auf eine Rückkehr als Stammpilot deutlich erhöhen.
So ist Rekordweltmeister Lewis Hamilton künftig Schumachers Teamkollege, der Silberpfeil sein Dienstwagen, und ohnehin weiß man bei Mercedes ja, wie Erfolge entstehen. Sieben WM-Titel in Serie von 2014 bis 2020 belegen das recht eindrucksvoll. Das Umfeld sei »sehr wettbewerbsintensiv und professionell«, sagte Schumacher am Donnerstag: »Mich hier weiterentwickeln zu können, ist sehr speziell. Es wird ein langes Jahr mit sehr viel Arbeit.«
Am 5. März beginnt die Saison in Bahrain, Schumacher wird dann bei jedem Rennen vor Ort sein und als Reservepilot für Hamilton und George Russell bereitstehen. Auch bei den Mercedes-Kundenteams winken Einsätze. Zudem wartet viel Simulatorzeit auf den 23-Jährigen, Schumacher soll bei der Entwicklung des W14 helfen.
Vom kleinsten Team der Rennserie, chronisch langsam und finanzschwach, geht es für den Deutschen also zu einem der Branchenführer, auch der Klimawechsel ist wohl nicht zu unterschätzen: Das letzte halbe Jahr bei Haas war kein Vergnügen, Schumacher wurde hingehalten, öffentlich kritisiert und dann zum spätestmöglichen Zeitpunkt vor die Tür gesetzt. Nico Hülkenberg ersetzt ihn bei Haas.
Mercedes dagegen schlug sich schnell recht offensichtlich auf die Seite des jungen Fahrers, öffnete verbal schon einmal die Tür. Er sehe einen »intelligenten jungen Mann«, sagte Motorsportchef Toto Wolff, einen guten Rennfahrer sowieso, und überhaupt: »Die Familie Schumacher hängt mit Mercedes eng zusammen.«
Schon Vater Michael wurde schließlich von Mercedes aufgebaut, von 2010 bis 2012 fuhr der Rekordweltmeister dann zum Ausklang der Karriere selbst für den Stern in der Formel 1 - und half wiederum, das Siegerteam der folgenden Jahre zu formen. »Dass mein Vater hier gefahren ist, macht die Sache noch spezieller«, sagt der Sohn. Auch für ihn kann die Rolle bei Mercedes nun ein Sprungbrett sein, selbst im Vergleich mit Ferrari ist es noch einmal ein Schritt nach vorn. Bei der Scuderia gehörte Schumacher bis zuletzt zum Förderkader, diese Zusammenarbeit endet nun.
Welche Möglichkeiten ein Mercedes-Ersatzpilot hat, zeigte in der abgelaufenen Saison Nyck de Vries: Der Niederländer sprang bei Williams ein, überzeugte auf Anhieb und hat nun ein Stammcockpit für 2023 bei AlphaTauri.
Auch Schumacher will relevant bleiben in der Formel 1, 2024 will er wieder in der Startaufstellung stehen. Künftig kann dabei auch ein anderer deutscher Autoriese eine Rolle spielen: Audi stellt ab 2026 ein Werksteam, kauft sich zuvor schon beim Traditionsrennstall Sauber ein - und will ausdrücklich mit einem deutschen Piloten an den Start gehen.
(sid). Benedikt Doll schmiss sich völlig erschöpft mit schmerzverzerrter Miene in den feuchten französischen Schnee, doch beim Blick auf die Anzeigetafel wich die Anstrengung sogleich einem breiten Grinsen: Der Anführer hat den deutschen Biathleten beim stimmungsvollen letzten Weltcup des Jahres mit Rang drei einen Traumstart beschert. Dank fehlerfreiem Schießen und fünftbester Laufleistung stürmte der 32-Jährige als dritter DSV-Skijäger in diesem Winter aufs Podest - und schürte weitere Hoffnungen auf eine erfolgreiche Heim-WM.
Nach 10 Kilometern fehlten dem Weltmeister von 2017 im verregneten Sprint von Annecy-Le Grand Bornand 38,8 Sekunden auf den erneut überragenden Dominator Johannes Thingnes Bö. »Echt geil«, sagte Doll in der ARD: »Vorm Rennen habe ich mich total entspannt gefühlt, gar nicht gestresst oder aufgeregt. Das war heute das Geheimrezept.« Dem ältesten deutschen Skijäger waren in den ersten fünf Saisonrennen immer mindestens zwei Fehler passiert.
Nun lief er in der gewohnt stimmungsvollen französischen Biathlon-Hochburg, wo er 2019 den Sprint gewinnen konnte, zum 15. Mal auf ein Weltcuppodest. Zuvor waren David Zobel und Roman Rees beim Saisonstart in Kontiolahti schon jeweils auf Rang drei gelaufen. Der Umbruch nach den schmerzhaften Rücktritten von Erik Lesser, Arnd Peiffer und Simon Schempp scheint schneller als erwartet vollzogen, die WM in Oberhof im Februar kann kommen.
»Die Jüngeren sind mittlerweile rangewachsen. Das stimmt positiv vor allem für die Staffel.« Allerdings wurde im Sprint ein Mangel an Konstanz deutlich, die drei Weltcupwochen in Serie fordern ihren Tribut. So verfehlten Zobel (1/+1:37,6) als 22. und Rees (1/+1:49,2) auf Rang 27 diesmal die Topplätze. Zweitbester Deutscher war bei seinem Saisoneinstand der aus dem IBU Cup aufgerückte Philipp Horn (0/+1:35,9) mit Rang 19.
(dpa). Die Europäische Fußball-Union UEFA hat einen wichtigen Etappensieg im Kampf gegen eine Super League gefeiert. Ein Gutachten des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) stärkt die Position des Kontinentalverbands, dem milliardenschweren Projekt der abtrünnigen Clubs um Real Madrid als Konkurrenz zur Champions League droht damit das endgültige Aus.
EuGH-Generalanwalt Athanasios Rantos vertrat in seinem Schlussantrag am Donnerstag in Luxemburg zwar die Einschätzung, dass die Super League ihren eigenen Wettbewerb starten dürfe. Die Organisatoren könnten aber nicht mehr parallel an den Wettbewerben des Weltverbands FIFA und der UEFA ohne deren Erlaubnis teilnehmen. Die Regeln der internationalen Verbände verstoßen demnach nicht gegen das Wettbewerbsrecht der Europäischen Union. Das Gutachten des Generalanwalts ist rechtlich nicht bindend, oft folgen die Richter seiner Ansicht aber. Mit einem Urteil wird in einigen Monaten gerechnet.
Dem Gutachten zufolge dürfen auch nationale Ligen Sanktionen androhen, sollten sich Vereine an einem Projekt beteiligen, dass »die legitimen Ziele beeinträchtigen könnte, die von diesen Verbänden verfolgt werden, deren Mitglieder sie sind.« Heißt: Klubs dürften aus den nationalen Ligen rausgeworfen werden, wenn sie sich der Super League anschließen. Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte bereits in der Vergangenheit mit »Konsequenzen« für Super-League-Teilnehmer gedroht. Dies sei ein »ermutigender Schritt« auf dem Weg, die bestehende »dynamische und demokratische« Struktur zu erhalten, teilte die UEFA mit. »Die Meinung stärkt die zentrale Rolle der Verbände beim Schutz des Sports, dem Bewahren fundamentaler Prinzipien von sportlichen Erfolgen und dem offenen Zugang für ihre Mitglieder.«
Auch die Europäische Club-Vereinigung ECA nahm das Gutachten positiv auf. Der Verbund von knapp 250 Vereinen bekräftigte in einer Mitteilung seine »starke Opposition« gegen die wenigen, die den europäischen Clubfußball stören und deren Werte untergraben wollen würden.
Der Generalanwalt schränkte allerdings ein, dass Sanktionen den Vereinen, die sich außerhalb von FIFA und UEFA bewegen möchten, nicht unverhältnismäßig schaden dürften. Zu scharfe Sanktionen könnten einem »potenziellen Wettbewerber den Zugang zum Markt der Veranstaltung von Fußballwettbewerben in Europa« unmöglich machen.
Das Super-League-Projekt mit Real Madrid, dem FC Barcelona und Juventus Turin an der Spitze war in seiner Ursprungsform im April 2021 gescheitert. Die UEFA hatte massiven Widerstand geleistet. Von den zunächst zwölf Top-Klubs, die eine Abspaltung angestrebt hatten, zogen sich neun wieder zurück. Deutsche Klubs gehörten nicht zu den Gründungsmitgliedern und hatten ihre Ablehnung betont.
Konkret geht es um den Vorwurf, die UEFA und die FIFA handelten wie ein Kartell, weil sie sich der Gründung der European Super League widersetzt hätten.
