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Köln mit kapitalen Abwehrfehler

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(dpa). Selbst der ansonsten heißblütige Steffen Baumgart wirkte emotionslos wie selten. Den tristen Auftritt seiner Kölner Mannschaft beim 0:2 (0:1) in Belgrad verfolgte der Fußball-Lehrer über weite Strecken ohne leidenschaftliche Gesten.

Ohne die Unterstützung der eigenen Fans, die nach den Ausschreitungen von Nizza auf Geheiß der UEFA fehlten, erlitten die Kölner im Kampf um das Achtelfinale in der Conference League einen weiteren Rückschlag. Die Chancen auf die K.-o.-Runde sind damit nur noch gering. Wie schon beim 0:1 daheim gegen Belgrad und beim 2:5 im Liga-Derby bei Borussia Mönchengladbach mussten die Kölner ihrer anhaltenden Personalnot Tribut zollen. Vor etwa 15 000 Zuschauern in der serbischen Hauptstadt besiegelten Fousseni Diabaté (15.) und Ricardo Gomez (52.) die dritte Niederlage binnen einer Woche.

»Wir schlagen uns selbst - und das zum wiederholten Mal. Das tut doppelt weh«, klagte Baumgart bei RTL+ mit Verweis auf kapitale Abwehrfehler seines Teams. Mit sorgenvollem Blick fügte der Coach an: »Es ist momentan eine schwierige Phase für uns. Wir müssen schauen, dass wir einen klaren Kopf behalten.« Ähnlich niedergeschlagen war Pechvogel Timo Hübers, der das 0:1 durch einen missratenen Klärungsversuch eingeleitet hatte: »Wir hatten zu viele Unsauberkeiten drin und haben über lange Zeit nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten.«

Vor den beiden noch ausstehenden Gruppenspielen gegen OGC Nizza und den 1. FC Slovacko liegen die Kölner als Tabellendritter (4 Punkte) vier Zähler hinter den Serben. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich für das Achtelfinale. Die acht Zweiten ziehen in eine vorgelagerte K.-o.-Runde gegen die acht Europa-League-Absteiger ein.

Die Kölner erwischten einen Fehlstart. Nach dem Schnitzer von Hübers war Diabaté zur Stelle und brachte den Gastgeber mit einem Schuss aus kurzer Distanz ins lange Eck in Führung. Bei allen Bemühungen kam der FC gegen die dicht gestaffelte Abwehr des Gegners lange Zeit nicht zu Torchancen. Erschwert wurden die Bemühungen der Gäste durch zwei Spielunterbrechungen, zu denen sich der Schiedsrichter aufgrund der von Pyrotechnik verursachten Nebelschwaden im Stadion in der ersten Halbzeit gezwungen sah. Erst zu Beginn der zweiten Halbzeit bot sich den Kölnern die Chance zum 1:1, durch Sargis Adamyan (47.), dessen Drehschuss jedoch zu harmlos war. Als Startschuss zu einer Wende taugte dies jedoch nicht: Nur fünf Minuten später setzte sich Ricardo Gomes im Fünfmeterraum gegen drei Gegenspieler durch und erzielte das 2:0 für Belgrad.

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