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Künftiger 40-Tore-Stürmer?

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Die Bayern setzten große Hoffnungen in das Sturm-Talent Mathys Tel, der aus Rennes nach München kommt. © IMAGO

(sid). Besonders gut gelaunt wirkte Julian Nagelsmann an seinem 35. Geburtstag nicht. Nur einmal, ganz zum Schluss, hellte sich seine Miene vor dem Rückflug aus den USA dann doch auf. »Ich habe die Vision, dass er eines Tages 40 Tore schießt«, sagte der Trainer des FC Bayern über den nächsten Neuzugang der Münchner, »aber wenn er in dieser Saison zehn Tore schießt, wären wir sehr glücklich.

« Nagelsmann lächelte.

Der fünfte Neue des deutschen Fußball-Rekordmeisters für die kommende Saison heißt Mathys Tel, ist erst 17 Jahre alt, aber schon verdammt teuer: 20 Millionen plus bis zu 8,5 Millionen Euro an Zusatzprämien werden die Bayern für das mutmaßlich größte Stürmertalent Europas an Stade Rennes überweisen. Tel sei kein »Eins-zu-eins-Ersatz für Lewy«, betonte Nagelsmann, aber, wie gesagt, die Bayern glauben, dass er mal ein Robert Lewandowski werden könnte.

Die Erwartungen sind schon mal sehr groß an den jungen, variabel einsetzbaren Angreifer, der erst sieben Spiele in der ersten französischen Liga bestritten hat. Tel ist eine teure Wette auf die Zukunft: »Wir«, sagte Nagelsmann nach dem 0:1 (0:1) im kuriosen Härtetest gegen Manchester City (Tor: Erling Haaland/12.) in Green Bay, »wir suchen junge Spieler, die wir zu Weltklassespielern entwickeln können, und er könnte einer dieser Spieler sein.«

In der Offensive sind die Bayern damit mehr als üppig besetzt: Sadio Mane, Serge Gnabry, Thomas Müller, Jamal Musiala, Kingsley Coman, Leroy Sane, Tel sowie nach wie vor Eric Maxim Choupo-Moting und Joshua Zirkzee sollen auch jene 35 bis 40 Tore erzielen, für die Lewandowski alleine gesorgt hat. »Wir werden genügend Tore schießen, das verspreche ich«, sagte Nagelsmann nach der Nullnummer seiner Stürmer im ausverkauften Lambeau Field (71 128). Im Spiel gegen die Citizens, das wegen eines Unwetters verspätet begann, unterbrochen werden musste und deshalb nur zweimal 40 Minuten dauerte, wirkten die Bayern noch nicht bereit für das erste Pflichtspiel der Saison: Am Samstag geht es bei RB Leipzig (20.30 Uhr/Sky und Sat.1.) um den deutschen Supercup. »Wir werden versuchen, uns zu verbessern«, sagte Nagelsmann.

Er steht in seinem zweiten Jahr fraglos unter gewaltigem Erfolgsdruck - nicht zuletzt angesichts der Transferoffensive seiner Chefs. Mane (32 Millionen plus bis zu 9 Millionen Euro), der neue Abwehrchef Matthijs de Ligt (67+10), Ryan Gravenberch (18,5+5,5+Beteiligung bei Weiterverkauf), Noussair Mazraoui (ablösefrei), nun Tel: Die Bayern haben ihre »Hausaufgaben früh erledigt«, sagte Klubchef Oliver Kahn im Interview mit »tz/Münchner Merkur« zufrieden.

Die Überbesetzung in Abwehr Mittelfeld und Angriff hat Methode. Kahn erwartet wegen der Unterbrechung durch die WM im Winter »die härteste Saison ever«, und »um da das Niveau halten zu können, brauchen wir einen starken, breiten Kader. Wir können jetzt auch Ausfälle ersetzen, ohne dass zu viel an Substanz verloren geht«. Zunächst aber ist Nagelsmann gefragt: Er muss den Kader bei Laune halten.

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