Leichtigkeit ist schon verflogen
(sid). An seinem misslungenen Debüt in der Fußball-Champions-League schien Xabi Alonso zu knabbern zu haben. Einigermaßen bedröppelt stellte sich der neue Trainer von Bayer Leverkusen den Fragen der Reporter. Die kurzzeitig zurückgewonnene Leverkusener Leichtigkeit ist schnell verflogen, das Achtelfinale in weite Ferne gerückt.
»Die Niederlage war nicht verdient. Dieses Ergebnis ist schwer zu erklären«, sagte Alonso in seinem gewohnten Mix aus Deutsch und Englisch - dabei hatte er kurz zuvor eine recht schlüssige Erklärung für das bittere 0:3 (0:1) gegen den FC Porto geliefert: »Wir haben zu viele Fehler gemacht. Die werden auf diesem Niveau einfach bestraft«.
Die dritte Bayer-Pleite im vierten Champions-League-Saisonspiel war eine besonders unnötige, war die Werkself doch über weite Strecken der Partie die aktivere Mannschaft, doch die Tore erzielte ausschließlich der fast unverschämt effiziente portugiesische Meister. Dazu luden die Leverkusener ihre Gäste immer wieder ein - hauptsächlich mit tölpelhaften Abwehraktionen. Galeno (7.) und Mehdi Taremi durch zwei Foulelfmeter (53./64.) bedankten sich artig und schossen Bayer, das in Person von Kerem Demirbay auch noch einen Foulelfmeter vergab (16.), an den Rand des Ausscheidens.
»Das nächste Spiel ist natürlich wie ein Finale, wenn wir eine Zukunft in der Champions League haben wollen«, wusste auch Alonso. Mit drei Punkten und als Tabellenletzter ist sein Team in den abschließenden Gruppenspielen zum Siegen verdammt, um den Einzug in die K.-o.-Runde noch möglich zu machen. Es wartet das Auswärtsspiel bei Atletico Madrid (26. Oktober), ehe es zum Vorrundenabschluss zu Hause gegen den bereits qualifizierten FC Brügge geht (1. November).
Nach dem katastrophalen Saisonstart, der Alonso-Vorgänger Gerardo Seoane den Job kostete, braucht Bayer daher dringend weitere Siege als Stimmungsaufheller. Am besten schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky), wenn der Tabellen-15. auf Eintracht Frankfurt trifft.