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Noch Luft nach oben

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Christian Ahlmann zeigt mit Dominator die beste Leistung im deutschen WM-Team, das nach der ersten Teilprüfung auf dem sechsten Rang liegt. © DPA

(sid). Otto Becker pustete einmal tief durch. »Wir sind in Reichweite und können uns hoffentlich noch verbessern«, sagte der Bundestrainer der deutschen Springreiter nach dem Zeitspringen bei der WM in Herning. Auf Platz sechs geht die deutsche Equipe in den Nationenpreis am Donnerstag und Freitag, der Rückstand auf den führenden Olympiasieger Schweden (3,69 Punkte) beträgt gut vier Punkte (7,76).

Platz fünf in der Endabrechnung wäre gleichbedeutend mit der Olympia-Qualifikation für Paris - oberstes Ziel des nationalen Verbandes.

Beckers Bester war im Zeitspringen am Mittwoch der ehemalige Weltranglistenerste Christian Ahlmann (Marl) mit Dominator. Er blieb ebenso wie Jana Wargers (Hamburg) mit Limbridge fehlerfrei und auf Platz neun der einzige der vier Deutschen in den Top Ten. Wargers war zu langsam, sie landete auf Platz 38. Nur die besten 25 Einzelreiter nach dem Nationenpreis qualifizieren sich für das Finale am Sonntag, in dem es um die Nachfolge von Tryon-Weltmeisterin Simone Blum (Zolling) geht.

Um das zu erreichen, müssen sich auch der als einer der Favoriten angereiste Europameister Andre Thieme (Plau am See) mit Chakaria und der dreimalige Weltcupsieger Marcus Ehning (Borken) mit Stargold noch strecken. Ehning blieb zwar als einer von nur fünf Reitern im 103-köpfigen Starterfeld unter 80 Sekunden, leistete sich aber einen teuren Abwurf, der ihn auf Platz 18 zurückwarf. Noch schlimmer erwischte es Thieme, der ebenfalls eine Stange mitnahm und sich auf Platz 58 wiederfand.

Thieme extrem

enttäuscht

Vor allem Thieme war extrem enttäuscht. »Hoffnung macht mir, dass ich auf dem Video gesehen habe, dass sie wirklich ausgesprochen gut gesprungen ist«, sagte er: »Chakaria ist in Form, deshalb darf ich mir das jetzt nicht zu sehr zu Herzen nehmen.« Seine Stute sei außerdem »ein Pferd, das sich im Wettbewerb noch steigert, deshalb habe ich für die nächsten Tage ein gutes Gefühl«.

Das hatte auch Marcus Ehning, der seinen Stargold als eines der besten Pferde bezeichnete, die er je hatte. »Es ist ein abnormales Gefühl mit dem«, sagte der 48-Jährige, der in Herning bereits seine sechste WM reitet. Bis zum Abwurf sei alles »vom Allerfeinsten« gelaufen, dann habe er gedacht, »lass den lang, der ist gut drauf, aber am Ende fehlte mir ein Tick Spannung«. Man habe die große Erfahrung von Ehning und Ahlmann gesehen, stellte der Bundestrainer fest: »Das waren ja zwei Runden wie an der Schnur gezogen.«

In der Spitzengruppe der Einzelwertung tummelten sich die üblichen Verdächtigen. Tagesbester war aber überraschend der Franzose Julien Epaillard mit Caracole de la Roque, dahinter folgten der Brite Scott Brash mit Hello Jefferson, der Schweizer Martin Fuchs mit Leone Jei sowie die Schweden Henrik von Eckermann mit King Edward und Peder Fredricson mit All In.

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