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Offensivspektakel und Eberl-Euphorie

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Timo Werner mit Vorwärtsdrang: Der Leipziger trifft im Pokal gegen den Regionalligisten Ottensen gleich dreimal. © DPA

(sid). Erst entzückte Timo Werner die Minikulisse in der Red-Bull-Arena, dann lobte RB Leipzigs Starstürmer seinen womöglich künftigen Sportchef mit warmen Worten. »Max Eberl ist ein großartiger Mensch und ein großartiger Mann, der den Job super ausfüllen könnte«, schwärmte der Dreifachtorschütze im ZDF. Offiziell ist der Deal noch nicht, doch Eberl steht längst in den Startlöchern.

»Er wäre auf jeden Fall eine Bereicherung für die Bundesliga - egal in welchem Verein«, sagte Werner nach dem 8:0 (4:0)-Torfestival des DFB-Pokalsiegers am Dienstag gegen den Regionalligisten Teutonia Ottensen: »Wenn es bei uns wäre, umso besser.« Dass es so kommen wird, bezweifelt kaum noch jemand.

Denn Eberl »wäre jemand, der gut zu uns passen würde. Und Max ist auch bereit, wieder einzusteigen« - so der Wortlaut von Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bei Sky: »Das Interesse ist beidseitig.«

Einzig Vertragsdetails sind noch zu klären. Es fehlt also nicht mehr viel bis zur Bundesliga-Rückkehr des Mannes, der im Januar nach jahrelang erfolgreicher Arbeit bei Borussia Mönchengladbach emotional seine Auszeit vom Bundesliga-Business erklärt hatte.

Für RB endet damit die mehr als einjährige Suche nach einem Nachfolger für den nach Frankfurt abgewanderten Markus Krösche. Und auch die sportliche Minikrise zum Saisonstart gehört der Vergangenheit an: Auf das abgezockte 2:0 gegen den VfL Wolfsburg folgte gegen den überforderten Viertligisten ein Offensivspektakel.

41 Torschüsse zählten die Statistiker, darunter zahlreiche Traumkombinationen, Traumtore - und mittendrin der überragende Werner. Nach seinem krankheitsbedingten Kurzeinsatz gegen die Wölfe sprühte der Rückkehrer in Halbzeit eins vor Spielfreude, steuerte drei Treffer und eine Vorlage bei. »Es hat gutgetan, auf dem Platz zu stehen und Spaß zu haben«, sagte Werner.

Der Nationalstürmer war bei Weitem nicht der Einzige, der Eigenwerbung betrieb. So glänzte Sturmpartner Andre Silva, zuletzt nicht immer gesetzt, ebenfalls mit vier Scorerpunkten. Der in der Liga zuletzt rotgesperrte Dominik Szoboszlai meldete sich in ungewohnter Rolle als rechter Flügelspieler mit zwei Vorlagen zurück. Auch Edelreservist Emil Forsberg, der zwei Werner-Treffer mustergültig vorbereitete und einmal selbst traf, empfahl sich mit Nachdruck. Sein klares Bekenntnis zum Verein (»Natürlich bleibe ich hier«) dürfte sein Trainer Domenico Tedesco wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

Überrascht war der Deutschitaliener von seiner vermeintlich zweiten Reihe nicht. »Ich habe immer wieder an die Geduld appelliert«, sagte Tedesco: »Dieser Kader kommt ins Rollen, wenn wir die englischen Wochen haben, so ist er auch aufgestellt.«

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