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Ohne jede Chance

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Johannes Voigtmann (l.) beim Dunking, dennoch setzt es eine 56:83-Niederlage für die deutsche Nationalmannschaft im Supercup gegen Serbien. © DPA

Kurz vor der Heim-EM plagen das Team um den verletzten Dennis Schröder arge Personalsorgen. Nach der »Lehrstunde« im Supercup sind die großen Ziele in Gefahr.

Kein Dennis Schröder, kein Daniel Theis - zwei Plätze im Flieger blieben leer, als die deutschen Basketballer am Sonntagvormittag nach Stockholm aufbrachen. Nach der »Lehrstunde« im Supercup und den nächsten Ausfällen ist von der NBA-Power im deutschen Team nicht mehr viel übrig, kurz vor der Heim-EM plagen Bundestrainer Gordon Herbert große Personalsorgen.

»Wir können nach vorne schauen und verstehen, was es zu tun gilt. Oder wir können die Köpfe hängen lassen. Das ist unsere Wahl«, sagte Herbert nach der 56:83-Klatsche gegen EM-Mitfavorit Serbien sichtlich niedergeschlagen - gab dann die Antwort aber gleich selbst: »Wir müssen die Widrigkeiten jetzt annehmen und zusehen, besser zu werden.«

Das mit dem »besser werden« ist allerdings so eine Sache, das deutsche Team gleicht momentan einer riesigen Baustelle. Sportlich und vor allem personell. Von den ursprünglich sechs eingeplanten NBA-Profis machte sich nur noch Franz Wagner mit der Mannschaft auf den Weg zum WM-Qualifikationsspiel in Schweden.

Der Supercup in Hamburg lieferte ein Abbild der bisherigen EM-Vorbereitung. Beim Erfolg gegen Tschechien (101:90), in dessen Schlussphase Schröder umgeknickt war, zeigten die deutschen Asse gute Ansätze, während der kopflose Auftritt gegen die Serben um NBA-MVP Nikola Jokic viele Fragen aufwirft.

Bundestrainer Herbert sprach hinterher von einer »guten Lehrstunde. Du lernst mehr von Niederlagen als von Siegen.« Und auch Schröder beteuerte: »Die Niederlage heute wird uns helfen.« Doch auch wenn der in der Hansestadt aus privaten Gründen fehlende Niels Giffey nun zum Team stößt, dürfte es in der aktuellen Besetzung mit der angepeilten EM-Medaille ziemlich sicher nichts werden.

Nach Maximilian Kleber (Auszeit), Isaac Bonga (Operation) und Moritz Wagner (Knöchel) fehlen nun auch noch Center Theis (Knie) und Kapitän Schröder (Knöchel). Während der defensivstarke Theis laut Coach Herbert erst mal sieben bis zehn Tage raus ist und auch für die EM auf der Kippe steht, dürfte zumindest Schröder rechtzeitig zurückkehren. »Tag für Tag arbeite ich an meinem Körper, damit ich fit werde«, sagte Schröder, der in der deutschen Offensive gegen Serbien schmerzlich vermisst wurde: »Die Motivation ist ganz oben, und wir haben Bock drauf, vor unseren Fans alles zu geben und viele Siege einzufahren.«

Komplett abgeschrieben hat der Spielmacher die Spiele in der WM-Qualifikation am Donnerstag in Schweden und am Sonntag in München gegen Europameister Slowenien noch nicht. »Wenn ich mich gut fühle, bin ich am Start«, sagte Schröder: »Ansonsten zur EM. Ich werde mir das nicht entgehen lassen.«

Und so werden die kommenden Tage für die DBB-Auswahl des zum Wettlauf gegen die Zeit. Spätestens 24 Stunden vor dem EM-Start am 1. September muss Herbert seinen zwölfköpfigen Kader benennen, Wechsel sind danach nicht mehr möglich.

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