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RB-Trio fordert DFB-Elf

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Zwei prägende Akteure Ungarns: Willi Orban (l.) und Keeper Peter Gulacsi. © IMAGO

(sid). Den Weg in die Kabine finden Peter Gulacsi, Willi Orban und Dominik Szoboszlai blind, auf dem Rasen der Red-Bull-Arena kennt das Trio jeden Grashalm. Wenn Ungarn die deutsche Nationalmannschaft am Freitag in Leipzig (20.45 Uhr/ZDF) fordert, tritt das Überraschungsteam der Nations League dank des Trios von DFB-Pokalsieger RB Leipzig zumindest teilweise mit einem Heimvorteil an.

Außenseiter sind Torhüter Gulacsi, Abwehrchef Orban und Offensiv-Allrounder Szoboszlai dabei nur bedingt - die Mannschaft von Nationaltrainer Marco Rossi tritt als Tabellenführer mit viel Selbstvertrauen an. In der Hammergruppe mit Deutschland, Europameister Italien und Vizeeuropameister England hat sich Ungarn zum großen Favoritenschreck gemausert. »Es ist schon ein Wahnsinn, was da in Ungarn passiert. Sich in der Gruppe so zu positionieren - wow!«, sagte Ungarns Ex-Nationaltrainer Lothar Matthäus .

Die jüngsten Auftritte der Ungarn können sich sehen lassen. Im Juni trotzte das Rossi-Team der DFB-Elf ein 1:1 ab, war dem Sieg dabei näher als die Deutschen. Gegen England gewann Ungarn sogar beide Duelle, Eindruck machte insbesondere der 4:0-Erfolg beim Gastspiel auf der Insel.

»Sie haben nicht die ganz großen Namen, sondern kommen übers Kollektiv und spielen mit Leidenschaft. Es wird nicht einfach für die deutsche Mannschaft«, sagte Matthäus.

Diese Meinung wird in der DFB-Elf geteilt. Ungarn sei ein »sehr unangenehmer Gegner«, sagte Joshua Kimmich: »Ich habe nicht oft gegen eine Mannschaft gespielt, die so gut und diszipliniert verteidigt. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen, um zu Chancen zu kommen.«

Die erfolgreichen Auftritte haben Ungarn Anerkennung eingebracht - nicht nur im Ausland. In der Heimat ist ein Hype um die Nationalmannschaft entstanden. Die Tickets für das kommende Heimspiel gegen Italien am kommenden Montag in der rund 67 000 Zuschauer fassenden Puskas Arena in Budapest waren an einem Tag ausverkauft. Ein Sieg gegen die DFB-Auswahl in Leipzig würde die Euphorie nochmals steigern. Vor dem Gastspiel übte sich Rossi allerdings in Zurückhaltung. Man habe keine »goldene« Generation, betonte der Italiener, auch sei die Mannschaft kein »Phänomen«. »Ich möchte weiterhin bescheiden bleiben«, sagte Rossi, der gegen Deutschland auf den Freiburger Roland Sallai und Zsolt Nagy verzichten muss.

Als Tabellenführer möchte Rossi Leipzig mit Gulacsi, Orban und Szoboszlai dennoch verlassen. »Mein Ziel ist es, dass die Mannschaft erneut beweist, dass sie keine Angst vor Sané, keine Angst vor Kimmich, keine Angst vor irgendjemandem hat und erhobenen Hauptes vom Platz gehen kann.«

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