Rose nach Leipzig
(dpa). Ein Leipziger für RB Leipzig: Marco Rose wird neuer Trainer des Pokalsiegers. Das gab der Club am Donnerstag bekannt, nachdem tags zuvor die Trennung von Domenico Tedesco vollzogen worden war. Rose wird damit gleich bei seinem ersten Einsatz als Leipziger Coach in der Fußball-Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/Sky) auf seinen Ex-Club Borussia Dortmund treffen.
Rose erhält einen Vertrag bis Juni 2024. Er wird am Donnerstagvormittag offiziell vorgestellt. Als Co-Trainer bringt er Alexander Zickler, Frank Geideck und Marco Kurth mit
Rose ist der elfte Trainer Leipzigs seit der Clubgründung 2009, wobei Ralf Rangnick und Achim Beierlorzer gleich zweimal das Sagen an der Seitenlinie hatten. Rangnick als Architekt des RB-Imperiums war es auch, der Rose 2013 nach Salzburg holte. Dort war der heute 45-Jährige erst im Nachwuchs tätig, ehe er 2017 die Profis für zwei Jahre übernahm. Nach zwei Jahren bei Borussia Mönchengladbach folgte die glücklose Station in Dortmund, wo Rose die hohen Erwartungen trotz der Vizemeisterschaft nicht erfüllte.
Zu einem Engagement in seiner Geburtsstadt hatte der in einem Leipziger Vorort lebende Rose lange ein zwiespältiges Verhältnis. »Ich möchte, dass meine Tochter zur Schule gehen kann, ohne dass es Thema ist, ob der Papa am Wochenende gewonnen oder verloren hat«, sagte der mit der Ex-Handballerin Nicola Pietzsch liierte Rose 2019 der »Mitteldeutschen Zeitung«.
In Leipzig wohnt Rose nun nicht nur zu Hause, sondern trifft bald ziemlich sicher einen alten Bekannten wieder. Der Club arbeitet momentan an der Verpflichtung von Max Eberl als neuen Sportchef. Das Duo Rose/Eberl war bereits in Gladbach für den sportlichen Erfolg zuständig, ehe der Coach nach Dortmund weiterzog.
Beim Urteil über die Mannschaft stichelte der gebürtige Leipziger gegen seinen am Mittwoch beurlaubten Vorgänger Domenico Tedesco. »Der Kader ist nicht sonderlich groß«, urteilte Rose. »Es wird spannend sein, wie wir durch die nächsten intensiven Wochen kommen.« Tedesco hatte sehr viel wert auf einen kleinen Kader gelegt, um allen Spielern genügend Einsatzzeiten und damit gute Laune zu verschaffen.
Unter Rose bricht nun eine neue Zeitrechnung an. Auch symbolisch. Die überlebensgroße Nachbildung des DFB-Pokals vor der Clubzentrale, die an Tedescos und Leipzigs größten Erfolg erinnert, will Mintzlaff schleunigst abbauen lassen. »Das große Ding kommt jetzt mal weg, damit alle wissen, das ist wieder unser Brot-und-Butter-Geschäft«, sagte der 47-Jährige. Heißt: In der Bundesliga mindestens Vierter werden und das Achtelfinale der Königsklasse erreichen.