Formel 1: Verhinderte Helmut Marko einen Wechsel von Schumacher zu AlphaTauri?
Ralf Schumacher ist sich sicher: Helmut Marko muss ein Problem mit dem Namen Schumacher haben. Dies sei der einzige Grund gewesen, wieso ein Wechsel von Mick zu AlphaTauri nicht stattfand.
Imola – Obwohl die Saison der Formel 1 bereits seit einigen Monaten läuft, scheint Ralf Schumacher noch immer mit dem Ende der Saison 2022 nicht abgeschlossen zu haben. Für ihn ist klar, dass sein Neffe Mick Schumacher einen Sitz in einem Cockpit verdient habe und ihn letztes Jahr auch hätte bekommen sollen. Jetzt soll es wohl an Red-Bull-Motorsport-Chef, Dr. Helmut Marko, gelegen haben, dass ein Wechsel für Mick zu AlphaTauri nicht zustande kam.
Ralf Schumacher | |
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Geboren: | 30. Juni 1975 in Hürth |
WM-Starts Formel 1: | 180 |
letztes Team: | Panasonic Toyota Racing (2005 - 2007) |
größter Erfolg: | sechs Rennsiege in der Formel 1 |
Ralf Schumacher: „Aber dann kam Helmut Marko...“
Franz Tost, der Teamchef von AlphaTauri, hatte sowohl letztes Jahr, als auch in dieser Saison offen gesagt, dass er definitiv über Schumacher als Fahrer nachgedacht hatte. Damals hieß es jedoch noch, dass das Problem an Micks Vertrag mit der Ferrari-Academy lag. Ralf Schumacher ist sich sicher, dass aber auch Marko seine Finger mit im Spiel hatte.
„Mick mit Tsunoda hätte Sinn gemacht. Aber dann kam Dr. Helmut Marko, der das – aus persönlichen Gründen, oder was auch immer – nicht wollte und sich für Nyck de Vries entschied“, so der 47-Jährige in einem YouTube-Video von Formel1.de. Dabei hätte Tost eigentlich einen erfahreneren Fahrer haben wollen – zumindest laut Ralf: „Franz Tost in seiner Rolle als AlphaTauri-Teamchef hätte sich im ersten Moment einen anderen Fahrer gewünscht, weil er weiß, dass ein neuer Fahrer eben zwei bis drei Jahre Gewöhnung braucht.“

Mick spielt trotz Cockpit-Frage bei AlphaTauri keine Rolle
Rookies – auch wenn sie wie de Vries bereits etwas älter sind als manche Langzeit-Formel-1-Fahrer – brauchen einfach Zeit, sich an die Autos und das Team zu gewöhnen. Nyck habe trotzdem nach gerade einmal fünf Rennen schon eine Verwarnung bekommen, wie Marko erklärt: „Nyck hat die Gelbe Karte bekommen, aber die Rote noch nicht. Wenn er sich steigert, wird ein Fahrerwechsel kein Thema sein.“ Und wenn nicht? Dann scheint Mick trotzdem keine Rolle für AlphaTauri zu spielen.
„Im Fall der Fälle würden wir auf unseren Nachwuchspool zurückgreifen. Da geht es speziell um Liam Lawson und Ayumu Iwasa“, sagt Marko. An Schumacher denke er nicht, weil dieser bereits als Ersatzfahrer bei Mercedes und McLaren engagiert ist. Fahrer während einer Saison auswechseln? Das hat Red Bull schon mal gemacht – mit Pierre Gasly. Wenn de Vries sich also nicht steigert und weiterhin Unfälle verursacht, sieht es eher schlecht für den Niederländer aus.

Ralf Schumacher: „Marko scheint mit dem Namen Schumacher in Problem zu haben.“
Ralf Schumacher versteht nicht ganz, wieso Neuling de Vries direkt gedroht wird: „Der Junge braucht Zeit, das weiß man vorher. Oder man lässt seine Finger davon und muss über seinen eigenen Schatten springen und jemanden nehmen, der mehr Erfahrung hat.“ Dass Mick übrigens kein Kandidat für den Rennstall ist, liegt laut Ralf am Namen. „Marko scheint mit dem Namen Schumacher in Problem zu haben. Obwohl ich mit ihm guten Austausch habe, scheint er ein Problem mit Mick zu haben. Sonst ist es für mich nicht erklärbar, dass es mit dem Sitz nicht geklappt hat.“
Seiner Meinung nach hätte der Schritt zu Mick auch aus Marketing-Sicht Sinn gemacht. Red Bull habe in Deutschland nicht den stärksten Markt, der Name Schumacher hätte ihnen viel positives Feedback gegeben, glaubt Ralf. Für Mick ist eine feste Zukunft in der Formel 1 noch ungewiss. Als Mercedes-Testfahrer hätte er allerdings auch gute Chancen auf einen Sitz bei Williams, sollte sich der Amerikaner Logan Sargeant diese Saison nicht beweisen können. (lhe)