Siegesgewiss ins Derby

Eintracht Frankfurt will mit einem guten Gefühl in die lange Pause gehen. Ein Sieg gegen Mainz 05 käme da genau richtig. Schaffen die Hessen das, überwintern sie mindestens auf Rang vier.
Im letzten Pflichtspiel des Jahres möchte Eintracht Frankfurt die englische Woche in der Fußball-Bundesliga mit dem dritten Sieg abrunden. Lohn wäre dann mindestens Platz vier und damit das Überwintern auf einem Champions-League-Platz. »Wir wollen die positiven Auftritte der letzten Wochen auf den Platz bringen, an unsere Leistungen anknüpfen und noch einen draufpacken«, sagte Coach Oliver Glasner vor dem Derby am Sonntag (15.30 Uhr/live DAZN) beim FSV Mainz 05.
Seit fünf Auswärtspartien sind die Hessen wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Nach Bayern München haben sie bisher die meisten Tore erzielt. Sie spielen begeisternden, erfrischenden Fußball, schwimmen auf einer Welle und stehen nicht umsonst so weit oben. Glasner ist sicher, dass sein Team die Leistung auch in Mainz abrufen wird. »Ich habe nicht das Gefühl, dass in Mainz der Einbruch kommt. Ich sehe keine Anzeichen dafür«, sagte der Österreicher. Dennoch werden er und seine Akteure die seit drei Spielen auf Punkte wartenden Mainzer nicht auf die leichte Schulter nehmen. »Wir haben großen Respekt vor Mainz. Sie haben eine klare Spielstruktur, stehen kompakt, sind aggressiv, haben eine gute körperliche Robustheit und viel Power und Schwung nach vorne. Das wird eine Herausforderung für uns«, sagte Glasner. Seine Mannschaft sehe er gut gerüstet, diese in Mainz zu bewältigen.
Völlig zufrieden ist der 48-Jährige trotz der rasanten Entwicklung der Eintracht aber noch nicht. Er sieht noch Luft nach oben, vor allem im Defensivverhalten. Beim Offensivspektakel gegen Hoffenheim bemängelte er ein paar Situationen, in denen die Mannschaft die letzte Konsequenz im Zweikampfverhalten vermissen ließ. »Bei aller Begeisterung und Euphorie in der Offensive, die die Jungs beibehalten sollen, ist es wichtig, nicht die anderen Aufgaben zu vergessen. Es ist wichtig, immer die Balance im Spiel zu haben«, sagte er.
Das hat er angesprochen. Und das soll in Mainz auch umgesetzt werden. Mindestens 10 000 Fans werden die paar Kilometer mitfahren, um ihre Eintracht anzufeuern. Ob es letztlich eine Heimspielatmosphäre wird, weiß Glasner nicht: »Rund 30 000 Zuschauer passen rein, von daher ist es dann doch ein Auswärtsspiel. Aber es ist toll.«
Personell stehen noch Fragezeichen hinter dem Einsatz von Kapitän Sebastian Rode und Kristijan Jakic. Rodes Wadenverletzung, wegen der er zuletzt eine Pause verordnet bekommen hatte, ist hartnäckiger als erwartet. Der kroatische WM-Fahrer Jakic hatte gegen Hoffenheim einen Schlag auf den Knöchel bekommen und war dadurch umgeknickt. »Wir werden das Abschlusstraining abwarten und dann entscheiden. Wir werden aber kein Risiko eingehen«, sagte Glasner.
Unterdessen will Mainz seine Niederlagenserie stoppen und mit einem guten Gefühl sowie möglichst Punkten in die WM-Pause gehen. »Wir wollen mit allem, was wir haben, spielen. Wir haben etwas zu beweisen. Es ist das letzte Spiel vor der Pause und das wollen wir nutzen«, sagte Mainz-Coach Bo Svensson. Personell kann er dabei aus dem Vollen schöpfen. Wie der Kader aber letztlich aussehen wird, ließ Svensson offen. »Wir werden sehen, wer am besten passt und wer sich anbietet«, sagte der Däne.