Strafdienst in der Arktis statt NHL
(sid). Der russische Eishockey-Nationaltorwart Iwan Fedotow ist nach Medienberichten nach seiner Festnahme in eine arktische Militärbasis strafversetzt worden. Der Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Peking, der zur neuen Saison in die NHL wechseln wollte, soll den Militärdienst verweigert haben. Sein Anwalt bestätigte der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, dass der 25-Jährige nach Seweromorsk in der Nähe von Murmansk gebracht wurde.
Dort befindet sich ein Stützpunkt der russischen Nordflotte. »Voraussichtlich wird er seinen Dienst in einer der Militäreinheiten ableisten, die auf der Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer liegen«, sagte ein anonymer Sprecher der russischen Sicherheitsorgane.
Fedotow, der beim Armeeklub ZSKA Moskau spielte, hatte seinen auslaufenden Vertrag wegen des Wechsels nach Amerika nicht verlängern wollen. Er war am Freitag in St. Petersburg laut Medien festgenommen worden. Der Torhüter war 2015 von den Philadelphia Flyers gedraftet worden, im Mai unterschrieb er einen Vertrag beim NHL-Klub.
»In unserem Gesetz gibt es eine Militärpflicht«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag, »daher sind jegliche emotionalen Kommentare dazu absolut unangebracht.« Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Beziehungen zwischen der NHL und Russland belastet. Russische Spieler dürfen weiter in Nordamerika spielen, ihre wirtschaftlichen Kontakte nach Russland hat die Liga aber gekappt.