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Traum-Comeback für Krumbiegel

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Gut gemacht: Klara Buhl springt Torschützin Paulina Krumbiegel beim 2:1-Sieg in den USA in die Arme. © IMAGO

(sid). Als sich ihr Puls einigermaßen normalisiert hatte, war Martina Voss-Tecklenburg einfach nur stolz. »Diese Mannschaft ist immer bereit, aus Fehlern zu lernen, sich taktisch anzupassen und wieder ins Spiel zurückzufinden«, schwärmte die Bundestrainerin nach dem 2:1 (0:0)-Prestigeerfolg beim Weltmeister USA: »Das gibt uns Mut und Sicherheit.«

Dass der Vizeeuropameister beim Schlagabtausch im Highspeed-Modus auch viel Glück und eine starke Merle Frohms im Tor brauchte, war an diesem denkwürdigen Abend zu verschmerzen. Denn nach dem leidenschaftlichen Auftritt gegen die anstürmenden US-Stars überwogen die positiven Lehren für die WM-Titeljagd 2023 in Australien und Neuseeland. Insbesondere bei Spielerinnen, betonte Voss-Tecklenburg, »die nicht so oft auf diesem Niveau spielen«.

Eine davon glänzte in Fort Lauderdale mit einem Traum-Comeback: Paulina Krumbiegel machte nach ihrer Einwechslung (46.) richtig Dampf und krönte ihre starke Rückkehr nach Kreuzbandriss im Sommer 2021 mit ihrem Last-Minute-Treffer (89.). So gelang der lang ersehnte erste Sieg gegen den Rekordweltmeister seit 19 Jahren - seit dem WM-Halbfinale 2003 (3:0) fand sich nur noch ein Elfmeter-Erfolg 2006 beim Algarve Cup in den Statistiken.

»Das ist einfach nur ein geiles Gefühl«, sagte die strahlende 22-Jährige von der TSG Hoffenheim nach ihrem sechsten Länderspiel: »Wir hatten am Ende einfach den stärkeren Willen.« Die Bundestrainerin verteilte verdientermaßen ein Extralob an Krumbiegel: »Sie hatte eine gute Spielintelligenz, gute Spielruhe, war offensiv und defensiv aktiv. Von daher freut es mich sehr, dass sie sich was zugetraut hat.«

Kurz zuvor hatte US-Superstar Megan Rapinoe (85.) als Joker vor 16 917 Zuschauern die glückliche Führung der Deutschen durch ein Eigentor der US-Keeperin Casey Murphy (52.) egalisiert. Im ersten Durchgang monierte Frohms noch »sehr viele Unsicherheiten, da haben wir uns beeindrucken lassen«, dann aber hatte auch sie »großen Spaß« an ihrem Team. Nach 71 Partien riss so die imposante Heimspiel-Serie ohne Niederlage der Gastgeberinnen, die mitten in einem kleinen Umbruch in der Krise angekommen sind.

Denn nach den jüngsten Rückschlägen beim Europameister England (1:2) sowie in Spanien (0:2) kassierte der Weltranglistenerste nach einem intensiven Schlagabtausch und trotz guter Chancen erstmals seit 1993 (!) drei Niederlagen in Folge. Doch gleich am Sonntag (23.00 Uhr/sportschau.de) gibt es beim zweiten Teil des Test-Doppelpacks in Harrison die Gelegenheit zur Revanche.

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