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Traum vom Halbfinale

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Die deutschen Handball-Frauen um Xenia Smits (r.) wollen nach dem Überraschungssieg über die Niederlande heute auch gegen Frankreich bestehen. © IMAGO

(sid). Die Chancen sind minimal, die Ausgangslage vertrackt - aber der Traum der deutschen Handballerinnen vom EM-Halbfinale lebt: Markus Gaugisch will davon aber nichts wissen. Der Bundestrainer geht den fiesen, entscheidenden Doppelpack innerhalb von 19 Stunden gegen Olympiasieger Frankreich und Rumänien in Etappen an. Schritt für Schritt lautet seine Devise.

»Es ist nicht so, dass wir schon Richtung Doppelspiel gehen«, sagte Gaugisch am Montag. Das Wichtigste sei es, »dass wir unsere Leistung hinkriegen«, erklärte er: »Dann schauen wir, was rauskommt. Wir sind gut damit gefahren, nicht so weit in die Ferne zu blicken.« Der Fokus liegt voll auf der Partie am Dienstagabend (20.30 Uhr/Sportdeutschland.tv) in Skopje gegen Frankreich. »Dafür brauchen wir alles. Da geht alles rein«, betonte Gaugisch. Mit den Französinnen warte »eine absolute Top-Mannschaft«.

Die Umstände für die letzten beiden Hauptrundenspiele sind aber alles andere als optimal. Schon am nächsten Tag folgt für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) ein mögliches »Endspiel« gegen Rumänien (15.30 Uhr/Sportdeutschland.tv). »Für uns wird es natürlich sehr knackig«, hatte Xenia Smits schon vor der Hauptrunde bemängelt.

Klar ist: Bei einer Niederlage hätte Deutschland bereits vor dem abschließenden Hauptrundenspiel keine Chance mehr auf die Finalrunde in Ljubljana. Einzig das Spiel um Platz fünf, das die Gruppendritten ausspielen, wäre noch möglich. Dieser könnte mit Blick auf die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele noch wichtig werden.

Die erste Medaille bei einem großen Turnier seit dem Bronzemedaillengewinn bei der WM 2007 ist weiterhin möglich. Mit 2:4 Punkten liegt die DHB-Auswahl auf Rang fünf der Sechsergruppe, die ersten beiden Teams kommen weiter. Um ins Halbfinale einzuziehen, reichen unter Umständen aber auch zwei eigene Siege nicht - das deutsche Team ist auf Schützenhilfe angewiesen.

Bedeutet: Montenegro (4:2 Punkte) und Frankreich (6:0) müssen patzen. Immerhin: In einem möglichen Dreiervergleich würde Deutschland - zwei Erfolge und damit 6:4 Zähler vorausgesetzt - dank der besseren Tordifferenz mindestens auf Platz zwei springen. Doch mit so einer Konstellation beschäftigt sich Gaugisch (noch) nicht.

Für die wenigen Stunden zwischen den beiden Partien verordnete Gaugisch »viel Schlaf. Die Zeit ist knapp.« Der Trainer hofft, »dass wir so optimal wie möglich gegen Rumänien starten können«. Aber auch der letzte Hauptrundengegner (2:4 Punkte), der mit Spanien und Niederlande (beide 3:5) die Gruppe komplettiert, steht vor demselben Dilemma.

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