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Triumph für Nieberg

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Gerrit Nieberg sorgt in Aachen mit seinem Pferd Ben für Furore. © DPA

(sid). Gerrit Nieberg sah sich um, einmal, zweimal, als könne er es selbst nicht glauben: Als letzter Reiter im Parcours gewann der 29-Jährige von Gut Merl im Münsterland auf seinem Westfalen-Wallach Ben den Großen Preis von Aachen zum Abschluss der Turnierwoche in der Soers und trat damit die Nachfolge von Daniel Deußer an, der mit Killer Queen Vierter wurde.

Mit zwei fehlerfreien Umläufen, einer Null und einer Wahnsinnszeit im Stechen verwies der Sohn von Olympiasieger Lars Nieberg den Briten Scott Brash mit Hello Jefferson und den Belgier Nicola Philippaerts mit Katanga auf die Plätze. »Ich freue mich sehr für Gerrit«, sagte Bundestrainer Otto Becker im WDR: »Ein toller junger Reiter mit einem superschnellen Pferd.«

Fünf Deutsche hatten den zweiten Umlauf erreicht. Nieberg, Deußer, Christian Ahlmann mit Dominator, der deutsche Meister Mario Stevens mit Starissa und Philipp Weishaupt mit Asathir gehörten zu den besten 18, die sich Hoffnungen auf den Sieg beim prestigereichsten Springen der Welt machen durften. Früh scheiterten Europameister Andre Thieme mit Chakaria und der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum mit Mila.

Im zweiten Umlauf blieben dann nur Nieberg und Deußer aus deutscher Sicht fehlerfrei, ebenso wie Brash, Phlippaerts und US-Reiter McLain Ward, der am Ende mit HH Azur Fünfter wurde.

Beim Großen Preis der Dressur war in Abwesenheit der am Samstag disqualifizierten Vorjahressiegerin Isabell Werth der zweimalige deutsche Vizemeister Frederic Wandres bester Deutscher. Er belegte mit Duke of Britain in der abschließenden Kür Position zwei hinter der großen WM-Favoritin Cathrine Dufour (Dänemark). Am Ende lag Wandres mehr als fünf Punkte hinter Dufour und Vamos Amigos.

»Es ist unglaublich, hier in diesem heiligen Stadion Platz zwei zu holen«, sagte Wandres. Die erwartete Belohnung ließ nicht lange auf sich warten. Mit Duke of Britain steht der 35-Jährige auf der WM-Longlist des Deutschen Olympiadekomitees für Reiterei. Auch Ingrid Klimke (Münster), die mit Franziskus in Aachen erstmals den Nationenpreis in der Dressur ritt, darf sich Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme im August in Herning/Dänemark machen.

Neben Isabell Werth und Quantaz stehen die zweimalige Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider (Framersheim) mit Faustus, Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Annabelle und Benjamin Werndl (Aubenhausen) mit Famoso und Daily Mirror auf der Liste. Für die endgültige Nominierung des Viererkaders bleibt Bundestrainerin Monica Theodorescu noch Zeit.

Die beiden anderen deutschen Reiter in der Kür am Sonntag hatten mit der Entscheidung an der Spitze nichts zu tun. Sechster wurde Werndl mit Famoso. Auf Platz zwölf landete Klimke mit Franziskus, der sich auf der Schlusslinie vor dem Applaus der Zuschauer erschreckte und ein paar ungeplante Galoppsprünge zeigte.

Überschattet wurde die Aachener Turnierwoche vom Tod des britischen Vielseitigkeitspferdes Allstar B der britischen Weltmeisterin Rosalind Canter. Der 17-jährige Hengst erlitt bei einer Drehbewegung einen offenen Bruch im Krongelenk direkt über dem Huf des linken Vorderbeins. Allstar B wurde noch am Samstag in einer Aachener Tierklinik eingeschläfert.

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