Verlust von zwei Millionen

Wie er gewinnt - eindrucksvoll. Neben der Strecke macht Max Verstappen auch klare Ansagen: Mit jedem spricht er nicht mehr.
(dpa). Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 hat die vergangene Saison erstmals seit der Rückkehr in den Profi-Fußball mit einem finanziellen Verlust abgeschlossen. Aufgrund der Corona-Pandemie und der rückläufigen TV-Einnahmen verbuchten die Hessen ein Minus von 1,98 Millionen Euro nach Steuern. Dies teilte Präsident Rüdiger Fritsch am Montagabend auf der Mitgliederversammlung des Vereins mit. Der Gesamtumsatz in der Spielzeit 2021/22 belief sich auf 26,90 Millionen Euro. Das Eigenkapital betrug zum 30. Juni dieses Jahres 18,33 Millionen Euro. Zudem wurde der 61-jährige Fritsch auf der Mitgliederversammlung bei nur einer Enthaltung im Amt bestätigt.
(sid). Nach ihrem Fehlstart haben die Los Angeles Lakers im sechsten Anlauf den ersten Saisonsieg in der Basketball-Profiliga NBA geholt. Der Rekordmeister schlug die Denver Nuggets 121:110, Lakers-Superstar LeBron James war mit 26 Punkten der Topwerfer des Abends.
Maximilian Kleber (2 Punkte) gewann mit den Dallas Mavericks das deutsche Duell gegen Franz Wagner (11) und Orlando Magic 114:105. Der in der Jugend teilweise in Gießen ausgebildete Isaiah Hartenstein holte zwölf Punkte und neun Rebounds, verlor mit seinen New York Knicks aber 108:121 bei den Cleveland Cavaliers um Topscorer Donovan Mitchell (38 Punkte).
(sid). Angeführt vom Olympia-Zweiten Lukas Dauser ist einen Tag nach dem Frauenteam auch die deutsche Männerriege bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften in Liverpool bereits nach der Qualifikation ausgeschieden. Nach mehreren Stürzen war schon vor dem letzten Durchgang der Vorrunde der angepeilte achte Platz nicht mehr zu erreichen, zunächst stand Rang neun zu Buche. Der Barrenspezialist aus Unterhaching allerdings erturnte an seinem Spezialgerät mit 15400 Punkten die dritthöchste Wertung und untermauerte damit seine Ambitionen auf eine Medaille im Finale am Sonntag. Obwohl der 29-Jährige vorzeitig das Reck und auch das Pauschenpferd verlassen musste, wird er auch im Mehrkampf-Finale am Freitag an die Geräte gehen - dort allerdings ohne Chance auf Edelmetall. Doch insgesamt leisteten sich die Schützlinge von Cheftrainer Valeri Belenki in der M&S-Arena von Liverpool zu viele Schnitzer, um am Mittwoch erneut gegen die besten Riegen der Welt antreten zu dürfen. Von der Pannenserie blieb auch der Hannoveraner Glenn Trebing nicht verschont, er verpasste daher deutlich hinter Dauser die Qualifikation für die Mehrkampf-Entscheidung.
Personalsorgen
Die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) war schon mit personellen Problemen nach England angereist. Kurzfristig hatten die WM-erprobten Athleten Lucas Kochan aus Cottbus und Nick Klessing (Halle) wegen einer Coronainfektion ihre Teilnahme absagen müssen. Der Hannoveraner Andreas Toba, letztjähriger Vize-Europameister am Reck, war körperlich nicht in bester Verfassung.
Auch die Frauen hatten große Personalsorgen. Sie reisten ohne Ersatzturnerin an. Und so verhehlte Frauen-Bundestrainer Gerben Wiersma nicht, wie wichtig ihm seine routinierten Athletinnen sind, die diesmal fehlten. Denn nur, wenn der 45-Jährige mit seinem Quintett bei der WM 2023 in Antwerpen mindestens Rang zwölf wiederholen kann, ist ein Startplatz im olympischen Teamwettbewerb 2024 in Paris gesichert. »Natürlich hoffe ich, dass alle verletzten Turnerinnen bald wieder einsatzfähig sind«, sagte Wiersma.
(sid). Deutschlands Handballerinnen haben ihren vorletzten Härtetest kurz vor der Europameisterschaft mit Bravour bestanden. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch besiegte Ungarn bei einem Drei-Nationen-Turnier in Tatabanya ungefährdet mit 31:20 (17:12) und tankte frisches Selbstvertrauen für die am kommenden Wochenende beginnende EM.
»Ich habe eine sehr motivierte und heiße Mannschaft gesehen«, resümierte Gaugisch: »Das Zusammenspiel zwischen Torhüterin und Abwehr hat sehr gut funktioniert. Auch bei der zweiten Welle und im Angriffsspiel habe ich viele gute Sachen gesehen.« Einziger »Wermutstropfen« sei, dass Antje Döll sich verletzt habe. Er »hoffe, dass es nicht so schlimm ist«, sagte Gaugisch.
Beste Torschützinnen der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) waren vor 3500 Zuschauern Julia Maidhof, Johanna Stockschläder, Meike Schmelzer und Xenia Smits mit jeweils vier Treffern. Am Mittwoch geht es in der Generalprobe gegen Rumänien (18 Uhr/Sport1), ehe am Samstag (20.30 Uhr/Sportdeutschland.tv) in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica der EM-Auftakt gegen Polen steigt.
Nicht mit zur EM fahren wird Rückraumspielerin Marie Michalczik. Die 20-Jährige, die ihr Turnier-Debüt feiern sollte, erlitt im Abschlusstraining eine Handverletzung und muss die Heimreise nach Deutschland antreten.
250 000 Euro Prämie
Eine besondere EM-Motivationsspritze hatte es durch den Verband bereits vor Anpfiff der Partie gegeben. Der DHB lobte für das bevorstehende Turnier wie zuletzt bei den Männern 250 000 Euro an Prämien für einen möglichen Titelgewinn aus. Was zum einen ein zusätzlicher Antrieb für die Mannschaft sein dürfte, wurde von den DHB-Kapitäninnen Emily Bölk und Alina Grijseels auf dem Weg zum Equal Pay auch als ein »starkes Signal für den Frauensport« gewertet.
Max Verstappen sprach ruhig und kontrolliert, aber sehr bestimmt. Ein bisschen so, wie er nicht nur am Sonntag in Mexiko, sondern über die gesamte Saison zum Sieg- und Gesamtpunkte-Rekordfahrer der Formel 1 wurde. Der wilde Max Verstappen, der am Steuer mal ausrasten konnte oder auch stolz war, einen gegnerischen Fahrer nur geschubst zu haben in seiner Wut und nicht mehr - dieser Max Verstappen ist vorweltmeisterliche Geschichte.
Und so reagiert er auf eine seiner Meinung nach respektlose Behandlung vor allem durch einen Reporter diesmal eher mit Schweigen. »An einem gewissen Punkt ist es genug. Deswegen antworte ich nicht mehr«, sagte Verstappen.
Es geht um Anspielungen wegen der umstrittenen WM-Entscheidung zugunsten von Verstappen und zuungunsten von Lewis Hamilton vor knapp einem Jahr. Verstappen hatte damals die Chance genutzt, die ihm durch eine höchst kontroverse Entscheidung des damaligen Rennleiters geboten worden war. Es war das Überholmanöver zum WM-Triumph in der letzten Runde des letzten Rennens.
14 Saisonsiege sind schon jetzt Rekord
Seitdem, seit diesem ersten Titel, dem auch ein giftiger Zweikampf mit Hamilton vorausgegangen war, wirkt Verstappen so, als habe er immer alles unter Kontrolle. Unaufgeregt, souverän, dem Rest voraus. Die Rekordzahl seiner Saisonsiege in diesem Jahr legt ein außergewöhnliches Zeugnis für die Reifeprüfung ab. »Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in der Lage sein würde, 14 Rennen in einem Jahr zu gewinnen«, sagte Verstappen nach seinem Erfolg beim Großen Preis von Mexiko.
»Nachdem er aus seinem Fahrzeug stieg, wirkte er sorglos und gelassen - als ob er gerade eine Spritztour ans Meer an einem Sonntagnachmittag genossen hätte. Ein Bild, das seine Saison zusammenfassen könnte«, schwelgte »The Guardian« in England.
Mehr Siege feierte kein Pilot jemals in der Formel 1, kein Michael Schumacher - der siebenmalige Weltmeister schaffte 2004 wie Landsmann Sebastian Vettel 2013 jeweils 13 Siege in einem Jahr. Und auch Hamilton, 103-maliger Grand-Prix-Gewinner, räumte in keinem Jahr seiner Karriere so ab wie Verstappen nun. Er gewann mehrfach elfmal in einer Saison. Und los ist Hamilton auch den Punkterekord: mit 416 holte Verstappen zwei Rennen vor Schluss drei mehr als der zwölf Jahre ältere Brite 2019. Und weitere 60 Punkte sind noch möglich in den beiden ausstehenden Rennen - in Brasilien wird in zwei Wochen auch ein Sprint ausgefahren mit acht Punkten für den Sieger. 26 sind jeweils in den Rennen am Sonntag zu holen.
»Darum geht es am Ende aber gar nicht«, betonte Verstappen. »Letztlich geht es darum, eine WM zu gewinnen und es ist egal, mit wie vielen Punkten du es schaffst.« Gleichwohl belege die aktuelle Punktzahl aber nur, wie unglaublich dieses Jahr für ihn und Red Bull sei. Als Team hatten sie nur zwei Wochen nach Verstappens zweitem Fahrertitel auch die Konstrukteurs-WM gewonnen. Dennoch waren Verstappen und sein Teamkollege Sergio Perez in Austin ausgepfiffen und als Betrüger beschimpft worden.
Im Konflikt über unerlaubte Mehrausgaben wurden auch die Fahrer zur Angriffsfläche. In dieser allgemein hitzigen Atmosphäre um den neuen Branchenführer blieb Verstappen aber auch in Mexiko cool. Pole, Sieg - und das mit einer weiteren tadellosen Vorstellung. »Ehrlich gesagt fährt Max in ein anderes Level«, betonte Teamchef Christian Horner. Seine Leistung in Mexiko habe seine Reife demonstriert und die Fähigkeit, ein Rennen zu lesen. »Er verdient jedes Lob, das er bekommt.«
