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Vettel »kann nichts ausschließen«

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Sebastian Vettel ist immer noch ein gefragter Gesprächspartner in der Formel 1. © IMAGO

(dpa). Wird Sebastian Vettel rückfällig? Der viermalige Weltmeister ist zwar nur noch zwei Grand Prix von seinem Karriereende in der Formel 1 entfernt. Ein Comeback spielt in seinen Überlegungen aber zumindest eine Rolle. »Ich glaube, in dem Moment, wo man zurücktritt, tritt man zurück«, sagte Vettel dem TV-Sender RTL im Interview vor dem Großen Preis in São Paulo an diesem Sonntag (19.

00 Uhr/RTL und Sky). »Aber man kann ja nichts ausschließen.«

Natürlich kann das Vettel nicht. Warum sollte er auch? Diese offenen Aussagen beflügeln aber natürlich die Fantasie seiner Fans, dass aus einem Rücktritt nur eine Auszeit werden könnte. Es gibt schließlich den einen oder anderen ehemaligen Formel-1-Weltmeister, der aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist. Michael Schumacher natürlich. Oder Niki Lauda, der nach seinem Comeback sogar 1984 nochmals Weltmeister wurde. Oder Alain Prost, der sich aber 1992 nur eine Auszeit nahm, um ein Jahr später im starken Williams seine Karriere mit der vierten WM-Trophäe tatsächlich zu beenden.

»Ich bin mir bewusst, dass der zweite Schritt in das Leben nach dem Sport viel schwieriger ist«, räumte Vettel zuletzt im »Spiegel« ein. Was er mit der beruflich neu gewonnenen Zeit künftig machen wird, weiß er selber noch nicht genau. Klar ist, dass er sein Engagement für Menschenrechte und Klimaschutz verstärken will. Seinen Abschied aus der Formel 1 hat Vettel als Entfremdungsprozess beschrieben. »Ich habe mich in den letzten Jahren ja selber gefragt, wie ich mit der Tatsache umgehe, dass ich nach Japan, Brasilien oder Abu Dhabi fliege und Ressourcen verbrauche. Das konnte ich als Formel-1-Fahrer aber nicht ändern«, erzählte er. »Und so bin ich immer mehr in einen Zwiespalt geraten, zwischen dem, was ich für Ansichten und Werte vertrete, und dem, was ich mache. Das passt nicht zusammen.«

Für den einstigen Vollblutrennfahrer wird entscheidend sein, wie er sein neues Leben ausfüllen kann, das seit seinem siebten Lebensjahr von Rennkalendern strukturiert wurde. Und wenn Vettels Projekte nicht Herausforderung genug sein sollten: Was könnte ihm später noch die Formel 1 bieten? Wettkampf, Aufmerksamkeit - und ab 2026 ein grüneres Motorenreglement. Im selben Jahr steigt in Audi außerdem ein deutsches Werksteam in die Formel 1 ein. Das wäre eine Comeback-Geschichte.

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