Volksfest für Verstappen
(sid). Ein Volksfest für Max Verstappen. So orange wie an diesem Wochenende ist die ja ohnehin sehr orange Formel 1 nie, der Große Preis der Niederlande in Zandvoort steht auf dem Programm. Das Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/RTL und Sky) ist emotionaler Höhepunkt des Jahres für die reisefreudigen Fans des Weltmeisters, die ihren Helden ausnahmsweise mal vor der eigenen Haustür feiern dürfen.
Und sie gehen unbeschwert in dieses Wochenende - die Fallhöhe liegt bei null: Schon Anfang September zweifelt niemand mehr am erneuten Titelgewinn Verstappens.
?Heißt der Sieger also auch in Zandvoort Verstappen?
Nach zuletzt drei Siegen in Folge spricht dafür ziemlich viel - gerade der Auftritt am vergangenen Wochenende in Spa war ernüchternd für jeden, der noch auf einen spannenden Saisonendspurt hofft. Verstappen startete von Rang 14 und gewann am Ende mit großem Vorsprung. Doch selbst wenn Ferrari gegen jede Wahrscheinlichkeit das Heimspiel des Weltmeisters für einen Überraschungssieg nutzt, ändert das kaum etwas am Gesamtbild: 98 Punkte Vorsprung hat Verstappen auf seinen vermeintlichen Rivalen Charles Leclerc im Ferrari.
?Worum geht es dann noch an der Spitze der Formel 1?
Es spricht einiges dafür, dass diese Saison eine für die Geschichtsbücher wird. Neunmal hat Verstappen schon gewonnen, der gemeinsame Rekord von Michael Schumacher (2004) und Sebastian Vettel (2013) liegt bei 13 Saisonsiegen und ist für den Red-Bull-Star bereits im Herbst erreichbar - schließlich kann auch Teamkollege Sergio Perez im eigentlich ja gleich starken Auto momentan nicht mithalten. Den Rekord für den WM-Triumph mit dem größten Vorsprung, den momentan noch Vettel hält (2013/155 Punkte), hat Verstappen ebenfalls bereits im Blick.
?Wer steht sonst noch im Blickpunkt?
Ziemlich viele Blicke richten sich im Moment auf Mick Schumacher. Der 23-Jährige wird ab dem Jahresende wohl nicht mehr Teil der Ferrari-Akademie sein. Sein Fördervertrag, so ist zu hören, läuft aus - Schumacher ist ja auch längst Stammpilot in der Formel 1. Ansonsten ist die Zukunft ab 2023 ungewiss: Ob er auch im kommenden Jahr für das kleine Haas-Team fährt, bleibt fraglich, ohne vertragliche Bindung an Ferrari ist er nun allerdings auch eine Option für andere Teams. Für Schumacher ist momentan damit jedes Rennen eine Bewerbungsfahrt. Interessant bleibt auch der Fall Oscar Piastri. Der Australier, der bislang kein Formel-1-Rennen bestritten hat, will zu McLaren, Alpine erhebt allerdings Ansprüche auf seine Dienste. Ein Schiedsgericht soll das nun klären, bis zu einer Entscheidung dürfte auch der restliche Transfermarkt ruhen.
?Was ist eigentlich mit Porsche und Red Bull?
Seit Monaten schon wartete die Formel 1 auf die Verkündung dieser klangvollen Partnerschaft, Mitte August waren dann endlich die Voraussetzungen geschaffen: Der Weltverband FIA verkündete das Motoren-Reglement für 2026 und die Folgejahre. Nun hätte eigentlich alles ganz schnell gehen können, doch daraus wurde bislang nichts. Konzernschwester Audi verkündete den Einstieg bereits, bei Porsche dagegen schweigt man weiterhin. Offenbar, so berichtet das Fachmagazin »auto motor und sport«, wird noch um den Einfluss gerungen, den Porsche nach einem kostspieligen Einstieg bei Red Bull langfristig haben will.