WM-Ticket gelöst

(sid). Auch ohne den Großteil der EM-Helden und trotz zahlreicher Absagen haben die deutschen Basketballer vorzeitig das Ticket für die Weltmeisterschaft 2023 gelöst. Gut acht Wochen nach dem Bronzegewinn bei der EuroBasket machte ein C-Team in Bamberg durch den verdienten 94:80 (44:36)-Sieg über Finnland alles klar. Damit fliegt die Auswahl von Bundestrainer Gordon Herbert zur Endrunde in Indonesien, Japan und auf den Philippinen (25.
August bis 10. September 2023), auch wenn sie dort ganz anders aussehen wird.
»Ich bin sehr stolz. Wir hatten nur drei Tage, die Mannschaft hat hart gearbeitet«, sagte Herbert bei MagentaSport: »Wir stehen bei 8:1, es ist gut, dass wir durch sind.« Der Erfolg im ersten Länderspiel seit der EM über die bereits zuvor qualifizierten Finnen war der achte aus bislang neun Partien auf dem Weg zur WM-Endrunde. Drei Begegnungen stehen noch aus.
Herbert hatte im Vorfeld - mal wieder - ein Personalpuzzle zu bewältigen. Neben den NBA-Profis fehlten dem Kanadier unter anderem auch die Akteure der beiden deutschen EuroLeague-Klubs Alba Berlin und Bayern München, die tags zuvor gegeneinander angetreten waren. Dazu sagte ein Quartett verletzt bzw. krankheitsbedingt ab, von den EM-Helden standen lediglich Justus Hollatz, Lokalmatador Christian Sengfelder und der nachnominierte Jonas Wohlfarth-Bottermann zur Verfügung.
Besonders Hollatz überzeugte in der Anfangsphase, spielte kluge Pässe und war zunächst der beste Scorer. Nur von der Dreierlinie gab es Probleme, die ersten sechs Würfe der Gastgeber gingen allesamt daneben, ehe David Krämer den Bann brach und zweimal nacheinander traf. Durch einen 0:9-Fehlstart ins zweite Viertel gerieten die Gastgeber ins Hintertreffen (22:28/13. Minute), dann drehte Robin Christen auf. In seinem erst zweiten Einsatz im A-Team machte der Forward von ratiopharm Ulm in kurzer Zeit neun Zähler und hatte seinen Anteil daran, dass aus dem Rückstand ein Vorsprung wurde.
Nach der Pause kontrollierten die Herbert-Schützlinge das Geschehen, Christen sorgte mit seinem dritten Dreier für eine 15-Punkte-Führung (58:43/25.). Auch Sengfelder glänzte vor seinem Bamberger Heimpublikum und war mit 19 Punkten gemeinsam mit Krämer bester Werfer der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB). Hollatz kam auf 18 Punkte und neun Assists gegen die Finnen, die dem deutschen Team in der Schlussphase nicht mehr gefährlich wurden. »Wir können stolz sein, wie wir performt haben. Das tut mir gut. So ein Spiel hatte ich lange nicht mehr«, so Hollatz. Durch den Erfolg kann der DBB voll in die Planungen für das Highlight 2023 einsteigen.