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Ziel mit Bronze erreicht

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Sichtlich zufrieden mit ihrem Pferd Franziskus und ihrem Auftritt bei der WM in Ingrid Klimke, die mit dem deutschen Team in Dänemark Bronze holt. © DPA

Erst zum dritten Mal in der bis 1966 zurückreichenden Geschichte der Dressur-WM geht die Goldmedaille nicht an Deutschland. Am Ende wird es Bronze hinter Gastgeber Dänemark und Großbritannien.

Gold war früh unerreichbar, Silber schien lange möglich, am Ende wurde es für die komplett neuformierte deutsche Dressur-Equipe bei der WM in Herning die Bronzemedaille. Ingrid Klimke (Münster) mit Franziskus, Benjamin Werndl (Aubenhausen) mit Famoso, Isabell Werth (Rheinberg) mit Quantaz und Frederic Wandres (Hagen a.T.W.) mit Duke of Britain mussten sich in der Endabrechnung Gastgeber Dänemark und dem Olympiadritten Großbritannien geschlagen geben. »Wir haben trotzdem unsere Ziele erreicht«, sagte Dennis Peiler, Sportchef des deutschen Reitverbandes FN: »Wie wollten uns für Olympia qualifizieren, das haben wir geschafft. Und wir wollten eine Medaille, das haben wir auch geschafft. Insofern können wir zufrieden sein.« Auch Bundestrainerin Monica Theodorescu war nicht enttäuscht. »Alle Paare haben geliefert«, meinte sie: »Wir sind im Umbruch und haben keine Paare für mehr als 80 Prozent, deshalb wäre mehr utopisch gewesen.«

Erst zum dritten Mal in der bis 1966 zurückreichenden Geschichte der Dressur-WM ging die Goldmedaille nicht an Deutschland. Zuvor hatte es 1970 in Aachen Silber und 2010 in Kentucky Bronze für eine deutsche Equipe gegeben. Das beste deutsche Einzelergebnis in Herning lieferte Isabell Werth auf Platz fünf. Für die siebenmalige Olympiasiegerin kam das Ergebnis nicht unerwartet. »Von Platz eins bis Platz drei ist für uns alles drin«, hatte sie bereits im Vorfeld erklärt: »Wir können nicht immer den Anspruch haben, dass wir mit vier Pferden losreiten, die dann alle über 80 Prozent gehen.« Mit der Leistung des oft unberechenbaren Quantaz sei sie »sehr, sehr zufrieden« gewesen: »Er hat einen tollen Job gemacht.«

Werth hatte also zumindest die silberne Spur gelegt, doch dann zeigte die junge Britin Lottie Fry den spektakulärsten Auftritt des gesamten Wettbewerbs. Mit ihrem lackschwarzen elfjährigen Hengst Glamourdale zauberte die Tochter der früh verstorbenen einstigen Weltklassereiterin Laura Fry einen brillanten Grand Prix auf das Viereck. Fry und die dreimalige Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit Imhotep hievten die Briten noch auf den Silberrang, Deutschland konnte mit Schlussreiter Frederic Wandres nicht mehr kontern. Derweil profitierte der große Favorit Dänemark vom Heimvorteil. Schlussreiterin Cathrine Dufour und ihr Vamos Amigos wirkten ungewöhnlich verhalten und lagen in der Zwischenwertung hinter Fry. Dann aber setzten fünf der sieben Preisrichter, darunter die Deutsche Elke Ebert, Dufour auf Platz eins - die Entscheidung war gefallen.

Die besten drei Reiter pro Team wurden gewertet, das deutsche Streichresultat lieferte Ingrid Klimke. Dennoch werden alle vier Deutschen im Grand Prix Special der 30 besten Einzelreiter heute Abend dabei sein. Die 15 Besten im Special starten am Mittwoch in der abschließenden Grand Prix Kür.

Die Karten im Grand Prix Special dürften nach der Leistung von Lottie Fry neu gemischt werden. Galt bisher Dufour als Favoritin, so sieht sich die 30-Jährige nun einer kompakten britischen Herausforderung gegenüber. Auch Titelverteidigerin Isabell Werth, 2018 Weltmeisterin mit Bella Rose, macht sich Hoffnungen, in den Medaillenkampf eingreifen zu können.

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