Zwei Zweitligisten im Viertelfinale

(dpa/sid). Im Hamburger SV und dem Karlsruher SC haben zwei Fußball-Zweitligisten den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals geschafft. Die Hamburger setzten sich am Dienstag beim Bundesligisten 1. FC Köln mit 4:3 im Elfmeterschießen durch - nach 120 Minuten hatte es nach zwei Treffern in der Verlängerung 1:1 gestanden. Der KSC schlug auswärts den TSV 1860 München mit 1:
0 (0:0).
In München scheiterte mit den Löwen der letzte im Wettbewerb verbliebene Drittligist. Nach einem Handspiel von Fabian Greilinger verwandelte Marvin Wanitzek den fälligen Strafstoß (69.). In den ersten beiden Runden hatten die Löwen mit dem SV Darmstadt 98 und dem FC Schalke 04 noch zwei Zweitligisten ausgeschaltet.
Die Profis des Hamburger SV feierten unterdessen lautstark ihren Coup in Köln. Die aufgebrachten FC-Spieler verstanden dagegen die Welt nicht mehr, wie dieses bittere Aus passieren konnte. In einem dramatischen Elfmeterschießen gewann der HSV bei den klassenhöheren Rheinländern mit 4:3 (1:1, 0:0, 0:0) - weil der letzte FC-Schütze Florian Kainz den Ball bei seinem Schuss zweimal berührte. Er schoss sich mit dem rechten Fuß an den linken, der Ball landete zwar im Tor, doch der Treffer zählte nicht. »Ich bin weggerutscht. Für mich persönlich ist das eine schwierige Geschichte. Ich werde damit umgehen können«, sagte Kainz bei Sky.
Robert Glatzel (92.) hatte die Hanseaten schon in der Verlängerung in Führung gebracht, FC-Torjäger Anthony Modeste rettete die Gastgeber in letzter Sekunde per verwandeltem Foulelfmeter in die Entscheidung vom Punkt (120.). In dieser vergab der Bundesligist die Chance auf den ersten Einzug in die Runde der besten acht Clubs seit zwölf Jahren.
Kölns Steffen Baumgart und sein Trainerkollege Tim Walter hatten sich vor dem Anpfiff mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. Der FC-Coach erwartete ein »offenes Spiel, da geht es gar nicht um erste oder zweite Liga«. Mit sechs Startelf-Änderungen im Vergleich zum 0:4 gegen den FC Bayern bestimmte der Bundesliga-Neunte dann die Anfangsphase, Sebastian Andersson prüfte HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes früh aus kurzer Distanz (7.).
Im bereits 108. Pflichtspiel der beiden Traditionsclubs gegeneinander machten die Kölner aber zu wenig aus den sich bietenden Räumen. Zudem vergab Mark Uth in der 21. Minute eine Riesenchance, als er den Ball in der Folge eines Fehlpasses von Heuer Fernandes trotz bester Position vor dem Tor nicht in diesem unterbringen konnte. Torjäger Modeste saß zunächst nur auf der Bank, der 33-Jährige kam in der 60. Minute in die Partie.
Der HSV leistete sich zunächst zu viele Abspielfehler, insbesondere beim versuchten Spielaufbau mit Kurzpässen in der eigenen Hälfte. Der Zweitligist konnte in der ersten Halbzeit nur selten gefährliche Szenen entwickeln. Außenverteidiger Moritz Heyer hatte allerdings Pech, als er nach einem Solo nur den Pfosten traf (45.+1).
Eine Minute nach dem Wiederanpfiff vereitelte Heuer Fernandes gegen Jan Thielmann eine weitere große Kölner Chance (46.). Der FC erhöhte kurzzeitig den Druck, Andersson hatte per Kopf die nächste gute Gelegenheit (49.). Dann aber kam der HSV besser in die Partie. Sonny Kittel prüfte FC-Torwart Marvin Schwäbe mit einem Freistoß (72.), Heyer traf nach einem Freistoß wieder den Pfosten (83.).
Wenig später ging es in die Verlängerung, in der Glatzel per Kopf früh traf. Der Klassenunterschied war in der Folge kaum mehr erkennbar, dem FC gelang nur noch wenig. Der Elfer nach einem Foul von Sebastian Schonlau rettete Köln dennoch in die Entscheidung vom Punkt.