Tischtennis-Bundesligist Bad Homburg kämpft darum, seinen hauchdünnen Vorsprung auf Schlusslicht Grenzau zu verteidigen. Das gilt auch heute beim Gastspiel in Neu-Ulm.
Von jf
Lev Katsman (TTC OE Bad Homburg, hinten) musste sich am Sonntag Nationalspieler Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT) in drei Sätzen geschlagen geben. Foto: jf
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BAD HOMBURG - Mit der Partie beim Tabellenvierten TTC Neu-Ulm, die am heutigen Dienstag um 19 Uhr in der Sporthalle der Herrmann-Köhl-Schule in Pfaffenhofen beginnt, bestreitet der TTC OE Bad Homburg in der 1. Tischtennis-Bundesliga der Herren (TTBL) seit Freitagabend bereits die dritte Begegnung.
"Unsere Mannschaft hält das aus und kommt so in ihren Rhythmus", sieht Sven Rehde, der Sportliche Leiter des TTC OE, dadurch keinen Nachteil für seine blutjunge Mannschaft, die gegenüber dem schwachen Auftritt am Freitag in Grenzau (0:3) am Sonntag in eigener Halle gegen den deutschen Meister 1. FC Saarbrücken-TT (1:3) von der Einstellung her eine deutliche Steigerung erkennen ließ.
Der Punkt, den der 19-jährige Maksim Grebnev mit seinem Vier-Satz-Sieg gegen den Slowenen Darko Jorgic geholt hat, war nicht nur gut für das Selbstbewusstsein des blonden Russen, sondern hat auch dazu geführt, dass die Ober-Erlenbacher die Rote Laterne des Tabellenletzten wieder an den TTC Zugbrücke Grenzau abgegeben haben.
Haarscharf Nase vorn
Die beiden am stärksten vom Abstieg bedrohten Teams haben nämlich nach 14 Spieltagen jeweils 2:26-Punkte auf dem Konto und dazu jeweils ein Spielverhältnis von minus 29, sodass die Differenz der Sätze bei der Rangfolge den Ausschlag gibt - und hier hat Bad Homburg mit minus 59 gegenüber Grenzaus mit minus 67 knapp die Nase vorn.
Nach realistischer Einschätzung der Lage geht es für den Neuling aus dem Taunus in den noch ausstehenden acht Begegnungen vorrangig darum, diesen hauchdünnen Vorsprung vor den Westerwäldern zu verteidigen.
Der TTC Neu-Ulm hat die beiden ersten Heimspiele in diesem Jahr gegen den SV Werder Bremen und den TTC Schwalbe Bergneustadt jeweils glatt mit 3:0 gewonnen und war auch am ersten Spieltag dieser Saison am 6. September bei der Partie im Wingert-Dome in Ober-Erlenbach gegen den TTC OE mit 3:1 erfolgreich. Seinerzeit gewann Spitzenspieler Gustavo Tsuboi durch ein 5:11, 11:7, 5:11, 11:6 und 11:4 gegen Neu-Ulms Vladimir Sidorenko das Einzel.
Der Brasilianer ist heute Abend zwar nicht dabei, aber die "jungen Wilden" im Team der Gäste haben im Laufe der Saison bewiesen, dass sie auch ohne ihren Führungsspieler zu großen Taten fähig sind. Lediglich Lev Katsman, der auch am Sonntag bei seiner Niederlage gegen Nationalspieler Patrick Franziska bärenstark auftrumpfte, ist im Einzel bislang noch zu keinem Erfolgserlebnis gekommen, während Rares Sipos und Maksim Grebnev in der Tischtennis-Bundesliga bereits gepunktet haben.
"Jeder Satzgewinn und jeder Punkt zählt", rechnet Rehde damit, dass es zwischen dem TTC OE Bad Homburg und dem TTC Zugbrücke Grenzau bis zum Saisonfinale am 20. März ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das Erreichen des elften Platzes in der Abschlusstabelle geben wird.
Zwar steigen offiziell zwei Mannschaften aus der TTBL in die 2. Bundesliga ab, doch ist realistisch betrachtet nicht davon auszugehen, dass mehr als ein Zweitligist die Anforderungen zum Erwerb einer Lizenz für die 1. Liga erfüllen kann. Allein das Budget von rund 200000 Euro stellt in diesen Zeiten der Corona-Pandemie eine gewaltige Hürde dar.