TTC OE Bad Homburg trennt sich von Teammanager Herrmann
Das Ende einer Ära - oder der Beginn einer neuen Epoche? Turbulente Tage liegen hinter dem TTC OE Bad Homburg, dem Tabellendritten der 2. Tischtennis-Bundesliga der Herren, der seit 2013 in dieser Spielklasse zu Hause ist.
Von jf
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OBER-ERLENBACH - Das Ende einer Ära - oder der Beginn einer neuen Epoche? Turbulente Tage liegen hinter dem TTC OE Bad Homburg, dem Tabellendritten der 2. Tischtennis-Bundesliga der Herren, der seit 2013 in dieser Spielklasse zu Hause ist. Dabei geht es weniger darum, ob sich die Mannschaft an den letzten beiden Spieltagen in den Begegnungen gegen den TuS Celle (30. März/18 Uhr) und beim 1. FC Saarbrücken-TT II (14. April/14 Uhr) noch auf Platz eins oder zwei verbessern kann, sondern vielmehr um die mittel- und langfristige Zukunft des Profi-Teams.
Überraschende Kündigung
Für die Öffentlichkeit überraschend, ist dem Ober-Erlenbacher Teammanager Johanns "Jo" Herrmann nach sechsjähriger engagierter Tätigkeit zum 30. Juni als Geschäftsführer der Unternehmer-Gesellschaft (UG) gekündigt worden. "Die Zusammenarbeit wurde beendet, da sich hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung des Bundesligaspielbetriebs unterschiedliche Auffassungen ergaben", begründete der Club in einer knapp gehaltenen Information auf seiner Homepage die Entscheidung, die offensichtlich ohne vorherige Rücksprache mit Herrmann erfolgt ist.
Dieser ist derweil enttäuscht über die Vorgehensweise, denn der Lehrer-Trainer für Tischtennis am Sportgymnasium Carl-von-Weinberg-Schule in Frankfurt hat viel Engagement und Herzblut eingebracht, um den TTC OE Bad Homburg in die 1. Tischtennis-Bundesliga zu führen.
Daraus wird -zumindest für ihn persönlich - nun nichts mehr werden, denn wie schon im Vorjahr, hat der TTC OE Bad Homburg erneut keine Lizenz für die Eliteliga eingereicht. "Unser Etat wird sich auch weiterhin im Bereich von 80 000 Euro bewegen, und für die 1. Liga müssten wir mindestens 200 000 Euro zur Verfügung haben", erläutert der Sportliche Leiter Mirko Kupfer die Beweggründe für den Verzicht. Kupfer ist aktuell einziger Geschäftsführer der UG, aber ein weiterer soll zeitnah gefunden werden, da Herrmann ab sofort nicht mehr ins operative Geschäft eingebunden sein wird.
Ungeachtet dessen ist der Kader für die neue Saison in der 2. Bundesliga inzwischen perfekt, und lange vor dem Ende der offiziellen Wechselperiode am 31. Mai sind in Ober-Erlenbach Nägel mit Köpfen gemacht worden. Neuer Spitzenspieler wird der 25-jährige Inder Harmeet Desai, die Nummer 105 der aktuellen Weltrangliste, der am Master-College von Bundesliga-Spitzenreiter TTC Ochsenhausen trainieren wird. Mit U23-Nationalspieler Nils Hohmeier vom TuS Celle, dem 16-jährigen Polen Samuel Kulczycki (Platz sechs in der U18-Weltrangliste) sowie dem 17-jährigen Russen Lev Katsman hatten die Ober-Erlenbacher zuvor bereits drei weitere Neuzugänge verpflichtet. Zudem wurde der Vertrag mit Mannschaftsführer Dominik Scheja bis zum Saisonende 2020/21 verlängert und auch der 18-jährige Rumäne Rares Sipos, der unlängst bei den Junioren-Europameisterschaften Bronze gewonnen hat (der UA berichtete) steht 2019/20 im Kader des TTC OE.
Der Schwede Harald Andersson kehrt in sein Heimatland nach Skandinavien zurück, der Ungar Nandor Ecseki folgt ihm nach Skandinavien zum schwedischen Champions-League-Teilnehmer Eslövs AL BTK und auch der Slowake Alexander Valuch wird am Saisonende seine Zelte im Wingert-Dome abbrechen.
Man darf vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen sehr gespannt sein, wohin die sportliche Reise des Taunus-Clubs in der kommenden Spielzeit führt, und ob Herrmanns Wunsch nach einem Aufstieg in die 1. Bundesliga auch ohne den umtriebigen Teammanager in absehbarer Zeit in Erfüllung geht.