49-Euro-Ticket nicht genug? Länder-Treffen soll Klarheit bringen
Der DGB fordert Nachbesserungen beim Deutschlandticket. Die Verkehrsminister der Länder wollen nun wichtige Fragen klären. Aktuelle News zum 49-Euro-Ticket.
- Bei der Verkehrsministerkonferenz am 22. März diskutieren die 16 Verkehrsminister der Länder offene Fragen zum 49-Euro-Ticket
- Das Deutschlandticket wird für Beschäftigte des Landes Schleswig-Holstein nur 16,55 Euro kosten
- Das 49-Euro-Ticket kann immer nur Wochen vor Ablauf gekündigt werden
- Dieser News-Ticker wird laufend aktualisiert.
Köln – Wochen vor dem Start läuft der Verkauf des 49-Euro-Tickets so langsam an. Immer mehr Verkehrsunternehmen bieten jetzt Vorbestell-Möglichkeiten an. Je nachdem, welches Ticket man derzeit besitzt, muss man einige Besonderheiten beachten.
49-Euro-Ticket nicht genug? Länder-Treffen soll Klarheit bringen
Update vom 23. März, 7:22 Uhr: Die Verkehrsminister der Bundesländer beenden am Donnerstag ihre zweitägigen Beratungen in Aachen. Am Mittag sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Auf der Agenda der Minister standen vor allem offene Regelungsdetails zum 49-Euro-Ticket, für das der Bundestag vergangene Woche grünes Licht gegeben hatte. In einigen Regionen haben die Verkehrsverbünde bereits spezielle Zusatzfahrscheine für Extra-Leistungen in Aussicht gestellt – etwa um weitere Personen, Tiere oder Fahrräder günstig mitnehmen zu können. Hier soll sich die Verkehrsministerkonferenz um Harmonisierungen bemühen.
49-Euro-Ticket in Schleswig-Holstein für Landesbeschäftigte zum Schnäppchenpreis
Update vom 22. März, 22:49 Uhr: Wer beim Land Schleswig-Holstein beschäftigt ist, wird das 49-Euro-Ticket zum Schnäppchenpreis von nur 16,55 Euro bekommen. Das teilte das Finanzministerium des Bundeslandes am Dienstag mit. Demnach gebe es, wie seit 2021 für das Jobticket der Nahverkehrsgesellschaft Nah.SH, auch für das Deutschlandticket einen Landeszuschuss von 30 Euro. Dazu kommt noch ein Nah.SH-Rabatt von 2,45 Euro.
„Unsere Beschäftigten können künftig zwischen Jobticket und Deutschlandticket wählen“, erläuterte Ministerin Monika Heinold (Grüne). „Ich hoffe, dass auch andere Arbeitgeber diesen Schritt gehen und damit aktiver Teil der Mobilitätswende werden.“ Derzeit nutzen rund 5000 Landesbedienstete in Schleswig-Holstein das Jobticket.
49-Euro-Ticket: Kündigung ist komplizierter als gedacht
Update vom 22. März, 14:20 Uhr: Wer sich ab Mai ein Deutschlandticket zulegt, sollte beim Kauf einiges beachten. Zum Beispiel lohnt sich ein Kauf mitten im Monat nur bedingt, da das Abo jeweils nur vom ersten bis letzten Tages eines Monats gilt und nicht eine bestimmte Anzahl an Tagen. Auch die Kündigung des 49-Euro-Tickets ist deutlich weniger flexibel als gedacht. Zwar ist diese wie angekündigt monatlich möglich, aber immer nur am Anfang des Monats. „Wer das D-Ticket nicht mehr benötigt, kann sein Abo bis zum 10. eines Monats zum Monatsende kündigen“, heißt auf der D-Ticket-Website, die vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) betrieben wird.
Deutschlandticket – Verkehrsminister kommen in Aachen zusammen
Update vom 22. März, 8:18 Uhr: Die Verkehrsminister der 16 Bundesländer beginnen am Mittwoch (22. März) zweitägige Beratungen in Aachen. Im Mittelpunkt stehen offene Fragen zum 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr. Das bundesweit gültige Deutschlandticket soll am 1. Mai starten und ab April zum Verkauf stehen. Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ressortchef Oliver Krischer (Grüne), strebt im Tarifgefüge rund um den Fahrschein möglichst einheitliche Verfahren an – etwa beim Studententicket.
Auch die Frage, wie mit der Fahrradmitnahme umgegangen wird, soll diskutiert werden. Die Ergebnisse der Verkehrsministerkonferenz sollen der Öffentlichkeit am Donnerstag (23. März) vorgestellt werden. Zu beiden Konferenztagen haben Klima-Aktivisten und Umweltverbände verschiedene Demonstrationen in Aachen angemeldet - am Donnerstag mit mehreren Hundert Teilnehmern.
Die wichtigsten Fragen & Antworten zum 49-Euro-Ticket
Rund um das Deutschlandticket sind viele Dinge noch ziemlich unklar. 24RHEIN beantwortet die wichtigsten Fragen zum 49-Euro-Ticket.
Der DGB fordert Nachbesserungen beim 49-Euro-Ticket – Länder wollen offene Fragen angehen
Update vom 21. März, 14:43 Uhr: In wenigen Wochen geht das 49-Euro-Ticket offiziell an den Start, jedoch sind immer noch viele Fragen offen. Für das bisher geplante findet der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nun deutliche Kritik. Viele Gruppen kämen zu kurz. Deshalb fordert der DGB, das Deutschlandticket bundesweit um günstigere Sozial-, Studierenden- und Azubi-Tickets zu erweitern.
Laut dem DGB müsste zudem aus den Fehlern des 9-Euro-Tickets gelernt werden. Viele Busse und Züge seien im vergangenen Sommer überlastet und der Arbeitsaufwand kaum zu bewältigen gewesen, sagte der DGB NRW Süd-West der Deutschen-Presse-Agentur. Mit der Einführung des 49-Euro-Tickets würde sich diese Situation weiter verschärfen. Um das somit nötige Personal zu gewinnen, seien bessere Löhne und Arbeitsbedingungen unerlässlich.
Am Mittwoch (22. Dezember) startet in Aachen die nächste Verkehrsministerkonferenz, die sich ganz besonders mit dem Deutschlandticket beschäftigen wird. Die Länder streben dabei an, möglichst einheitliche Verfahren zu finden, erklärt NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. Zum Beispiel beim Semester- beziehungsweise Studierendenticket oder der Fahrradmitnahme.
49-Euro-Ticket soll Millionen Fahrgästen günstiger angeboten werden

Update vom 20. März, 12:25 Uhr: Die Bundesländer setzen sich dafür ein, dass viele Gruppen das Deutschlandticket in zukünftig für weniger als 49 Euro bekommen werden. Hauptfokus ist dabei erstmal eine bundesweite Lösung für Studierende. Sachsen setzt sich federführend für die Länder beim Bund für eine „Brückenlösung“ im Semesterticket-Solidarmodell ein. „Wir wollen mit einem Rabatt von zehn Prozent auf das Deutschlandticket die Attraktivität des Angebotes steigern und den Erhalt der Solidarmodelle ermöglichen“, begründete Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) den Vorschlag am Sonntag (19. März)
Diese Wochen sollen dazu Gespräche zwischen Bund und Ländern stattfinden. Wie auch bereits vom NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer oftmals betont, sei das Ziel ein bundesweiter Studenten-Rabatt auf das 49-Euro-Ticket. Aber auch andere Menschen sollen das Deutschlandticket günstige erhalten. Denn die Länder wollen zudem über ein generelles, bundesweit einheitliches Sozialticket mit Vorteilen für Schüler, Lehrlinge, Studenten und Senioren reden.
Semestertickets sollen bald günstiger als 49-Euro-Ticket werden
Update vom 17. März, 16:34 Uhr: Das 49-Euro-Ticket war zuletzt Thema im Wissenschaftsausschuss im NRW-Landtag. Auf Anfrage der SPD-Fraktion wurden dabei die konkreten Auswirkungen vom 49-Euro-Ticket auf das NRW-Semesterticket besprochen. Dazu hat die NRW-Landesregierung Stellung bezogen. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer sagte: „Perspektivisch soll den Studierenden der Zugang zum Deutschlandticket günstiger als zum Standardpreis ermöglicht werden“. Sprich: Für Studierende soll es eine Ermäßigung geben. Geht es nach der Landesregierung, sollte es einen entsprechenden Rabatt bundeweit geben.
Bundestag beschließt Finanzierung für das 49-Euro-Ticket
Update vom 16. März, 14:27 Uhr: Das 49-Euro-Ticket hat eine weitere wichtige Hürde genommen. Der Bundestag hat am Donnerstag (16. März) den Gesetzeswurf zur Finanzierung des neuen ÖPNV-Abos offiziell beschlossen. Die Ampel-Koalitionsfraktionen stimmten zu, die Linke enthielt sich, Union und AfD votierten derweil dagegen. In dem neuen Gesetz ist die finanzielle Unterstützung des Bundes von 2023 bis 2025 (jeweils 1,5 Milliarden Euro) festgehalten. Dadurch sollen Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen zur Hälfte ausgeglichen werden. Für die andere Hälfte kommen die Länder auf.
Komplett in trockenen Tüchern ist das Deutschlandticket damit aber noch nicht. Denn dem Gesetz muss einerseits der Bundesrat und andererseits die EU-Kommission noch zustimmen. Beides ist jedoch äußerst wahrscheinlich.
49-Euro-Ticket: Behörde hält Deutschlandticket für „verfassungsrechtlich bedenklich“
Update vom 14. März, 15:30 Uhr: Der Bundesrechnungshof hat die Bundesregierung in einem Bericht an den Haushaltsausschuss auf rechtliche Risiken beim 49-Euro-Ticket hingewiesen. In einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es, es sei insbesondere „verfassungsrechtlich bedenklich“, sollte die Einführung und konkrete Ausgestaltung des Tickets über eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern zustande kommen.
Als Hintergrund seiner Bedenken führt der Bundesrechnungshof laut dpa eine rechtliche Grenze aus dem Grundgesetz an. Dort ist festgelegt, dass die Organisation des ÖPNV in Deutschland Sache der Länder sei. Bereits zuvor hatte das Bundesverkehrsministerium betont, dass es für die Einführung des 49-Euro-Tickets einen Staatsvertrag der Länder brauche. „Der Einfluss des Bundes sei dabei außerordentlich begrenzt“ so das Ministerium gegenüber der dpa.
49-Euro-Ticket: Flixbus droht mit Streckenverkleinerung
Update vom 12. März, 16:14 Uhr: Das Fernbus-Unternehmen Flixbus droht mit einer deutlichen Verkleinerung seines Streckennetzes, wenn es nicht Teil des 49-Euro-Tickets wird. „Wir müssten voraussichtlich bis zu 20 Prozent des Gesamtangebots in Deutschland streichen“, sagte Flixbus-Chef André Schwämmlein der Bild-Zeitung. Insgesamt würde sich dann „das Fernbusangebot in 150 deutschen Städten verschlechtern oder es würde ganz wegfallen“. Einzelne Regionen könnten vom Fernbus-Netz „abgeschnitten werden“.
49-Euro-Ticket: Preis soll regelmäßig geprüft werden
Update vom 10. März, 22:53 Uhr: Schon bevor das 49-Euro-Ticket am 1. Mai offiziell erscheint, sieht es ganz danach aus, als würde der Preis für das Ticket nicht allzu lange Bestand haben können. Die Bundesländer forderten zuletzt, eine feste regelmäßige Überprüfung, ob der Preis für das Ticket von zunächst 49 Euro erhöht werden muss.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) erklärte am Freitag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass man das Deutschlandticket „selbstverständlich evaluieren muss“. Das habe man auch vereinbart. „Aber wir sollten jetzt nicht den dritten und vierten Schritt vor dem ersten gehen“, so Wissing weiter. Wichtig sei ihm zunächst vor allem ein reibungsloser Start.
Aber auch der Umstand, dass mittlerweile verstärkt vom „Deutschlandticket“ und nicht vom „49-Euro-Ticket“ gesprochen wird, scheint eine zukünftige Preiserhöhung als wahrscheinlich gelten.
49-Euro-Ticket kaufen: So kann man das Deutschlandticket vorbestellen
Das Verkehrsunternehmen Transdev hatte im Januar den Startschuss für die Vorbestellungen des 49-Euro-Tickets gesetzt. In den letzten Wochen sind dem aber immer mehr lokale Anbieter gefolgt. Mittlerweile kann man zum Beispiel in NRW das Deutschlandticket bei der KVB in Köln, der Rheinbahn in Düsseldorf oder bei den SWB in Bonn vorbestellen. Bei der Deutsche Bahn ist das noch nicht möglich.
Die Vorbestellungen für das 49-Euro-Ticket sind auf verschiedene Weisen möglich. Entweder online über die Apps und Online-Shops der jeweiligen Verkehrsunternehmen oder auch per Bestellschein in den Kundenzentren. Dasselbe gilt dann auch für den Verkauf selbst. An Automaten wird es das Deutschlandticket somit nicht geben.
49-Euro-Ticket: Worauf man bei der Vorbestellung achten sollte
Aufgrund der bundesweiten Gültigkeit ist grundsätzlich egal, bei welchem Verkehrsunternehmen Bus- und Bahn-Fahrende das 49-Euro-Ticket kaufen. Wer aber bereits irgendeine Form von ÖPNV-Abo besitzt, sollte bei der Vorbestellung auf gewisse Dinge achten.
Bei vielen Verkehrsunternehmen wie zum Beispiel der KVB in Köln werden alle Kundinnen und Kunden aktiv angeschrieben, ob sie auf das Deutschlandticket wechseln wollen. Zwar ist das Preis/Leistung-Verhältnis bei diesem meist besser, doch viele Zusatzleistungen wie Mitnahme von Personen, Hunden oder Fahrrädern fallen beim bundesweiten Ticket weg. Für Job- und Großkundentickets werden derweil die Unternehmen kontaktiert, die wiederum ihre Arbeitnehmer informieren sollen. Für Studierende wird es außerdem ein extra „Upgrade-Ticket“ zum Semesterticket geben. (os mit dpa) Dieser Text wird laufend aktualisiert.